Ein irritierender Vorfall ist der dem Springer-Verlag zugehörigen Welt zugespielt worden: Demnach hatte sich ein 15-jähriges Mädchen dafür qualifiziert, im August dieses Jahres in die USA zu fliegen, um dort einen einjährigen Auslandsaufenthalt anzutreten. Das benötigte Stipendiat hatte sie durch den Deutschen Bundestag erhalten. Im Januar 2023 hatte sie die finale Zusage bekommen. Im März erhielt dann die ungeimpfte Jugendliche von der zuständigen Austauschorganisation die Information, dass “von den beiden Parlamenten ‘aktuell’ eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus vorgegeben” sei. Die Mutter bat im Reichstag um Vermittlung in der Causa.
Der Auswahlprozess für ein aufwendiges Verfahren für die Teilnahme an dem Studienprojekt startete laut Darlegungen der Mutter gegenüber der Welt-Redaktion im Mai 2022 und dauerte rund acht Monate. Bezüglich erforderlicher Vorleistungen heißt es im Artikel:
“Ihre Tochter musste Gutachten sammeln, Texte schreiben, ein Referat halten und einen Englischtest bestehen. In der finalen Runde glänzte sie bei einem Vorstellungsgespräch mit einem Bundestagsabgeordneten.”
Die Belehrung beziehungsweise der hinderliche Hinweis nach erhaltener Zusage im Januar trafen Mutter und Tochter vollkommen unvorbereitet, da bis zu diesem Zeitpunkt anscheinend das Thema COVID-19-Impfung nie eine Rolle gespielt hatte. Im Welt-Artikel wird daran erinnert, dass es “staatliche Impfvorgaben für Minderjährige selbst in den Hochzeiten der Corona-Krise nicht gab – weder für die Einreise in die USA noch die nach Deutschland”. Auch seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO) erfolgt mittlerweile keine Empfehlung mehr für “die Corona-Impfung für Personen unter 18 Jahren ohne Vorerkrankungen”.
Die Mutter suchte nun Rat bei der Politik. Diesbezüglich heißt es im Artikel:
“Im Mai bat eine Landesgruppe der Unionsfraktion Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), unter deren Schirmherrschaft das Programm steht, auf eine Änderung der Beschlusslage, für die man keine rechtliche Grundlage sehe, hinzuwirken.”