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Dortmund: Minderjähriger Bulgare ersticht Obdachlosen – Tat wurde gefilmt

Dortmund: Minderjähriger Bulgare ersticht Obdachlosen – Tat wurde gefilmt

© Screenshot: ARD MediathekDortmund: Ein minderjähriger Bulgare ersticht einen 31-jährigen Obdachlosen, 5. April 2024

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei kam es zu dem Vorfall durch eine zufällige Begegnung der fünf beteiligten Personen im Gebiet des Dortmunder Hafens. Bei der Gruppe handelt es sich um den 13-jährigen Täter, ein weiteres gleichaltriges Kind und zwei Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren, laut Medienberichten alle mit bulgarischer Herkunft. Das Opfer war einige Stunden nach der Tat als 31 Jahre alter Mann identifiziert worden. Informiert wurde die Polizei durch eine Gruppe Ruderer, die den eskalierenden Streit beobachteten.

Die Ruderer alarmierten demnach vom Wasser aus gegen 18:30 Uhr die Polizei, nachdem sie beobachten konnten, wie vier Jugendliche ein auffällig erhitztes Streitgespräch mit einem Erwachsenen führten. Plötzlich sei dieser dann zusammengesackt. Nach dem Ereignis flüchteten die Tatbeteiligten, dies sei auch durch die Ruderer beobachtet worden. Die am Tatort eintreffende Polizei konnte die Gruppe noch im Hafengebiet festnehmen. Ein Polizeihund spürte später die mutmaßliche Tatwaffe in der Nähe des Tatorts auf. 

Polizei und Staatsanwaltschaft teilten am gestrigen Abend dazu mit, dass bei der Auswertung der beschlagnahmten Handys festgestellt wurde, dass ein Handyvideo zeige, “wie ein Kind mit einem Messer auf den Mann eingestochen habe”, so die Formulierung des Polizeisprechers. Laut Westdeutscher Zeitung heißt es in der Erklärung weiter:

“Nach den durchgeführten Ermittlungen und insbesondere der Auswertung eines Videos steht fest, dass ihm die tödlichen Stiche von einem der strafunmündigen Kinder beigebracht wurden.”

Messer in der Tasche – Immer mehr Gewalt an deutschen Schulen

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Bei dem Täter soll es sich um einen der beiden 13-Jährigen aus der Gruppe handeln. Die tödliche Auswirkung seiner Tat erfolgte “durch mehrere Messerstiche” auf den Obdachlosen. Das Opfer wurde einige Stunden nach der Tat seitens der Ermittler als 31 Jahre alter Mann identifiziert, der zuletzt keinen bekannten Wohnsitz hatte. Die Bild-Zeitung berichtet über einen “obdachlosen Polen”. Das Opfer “sei im Zuge der Auseinandersetzung ins Hafenbecken gefallen, habe jedoch noch an einer Leiter aus dem Kanal klettern und um Hilfe rufen können”. Der 31-Jährige sei aber trotz Reanimationsmaßnahmen des Notarztes noch am Tatort gestorben.

Der Dortmunder Staatsanwalt gab gegenüber der ARD-Tagesschau zu Protokoll, dass die Vierergruppe nach dem Konsum “von Lachgas” bei einem vorherigen “Treffen mit Mädchen” im Anschluss im Hafengebiet zufällig auf den Obdachlosen getroffen sei. Nach einer verbalen Auseinandersetzung sei der Täter nach einer “Rangelei direkt auf das Opfer zugegangen und hat zugestochen”. Das Video, das die Tat zeige, stamme vom Handy des 14-Jährigen, so der Staatsanwalt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

In einer ersten Vernehmung “bestritt der 13-jährige mutmaßliche Täter nach Angaben von Staatsanwalt Henner Kruse den Messerangriff und machte eine andere Person dafür verantwortlich, die am Tatort hinzugekommen sei”, schreibt die Welt. Aufgrund der belastenden Aussagen der anderen drei Tatbeteiligten und des Handyvideos gehen jedoch die Ermittlungsbehörden mittlerweile “sicher davon aus, dass der 13-Jährige die Tat begangen hat”.

Der mutmaßliche Täter und ein weiterer 13-Jähriger wurden nach ihren Anhörungen aus dem Polizeigewahrsam entlassen und ihren Eltern übergeben. Gleiches erfolgte nach der Vernehmung der beiden Jugendlichen. Da der Täter minderjährig ist, drohen ihm keinerlei juristische Konsequenzen.

Das Ereignis ergab sich wenige Tage, nachdem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die jüngste Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vorgestellt hatte. Demnach nahm die Kinder- und Jugendkriminalität in Nordrhein-Westfalen “um 10,8 Prozent auf 95.300 Fälle” zu. Reul wird medial mit der Wahrnehmung zitiert: “Das muss uns Sorgen machen.” Weiter heißt es in dem Bericht, dass im Vorjahr “15 Prozent mehr Kinder als Verdächtige für Gewalttaten erfasst” wurden.

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