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Erhöhte Nachfrage? Tankrabatt vielerorts wieder nahezu wirkungslos

Erhöhte Nachfrage? Tankrabatt vielerorts wieder nahezu wirkungslos

Quelle: www.globallookpress.com © Hanno Bode/imago-images/Global Look PressKraftstoffpreise im März

Der nächste Preisschock beim Sprit sollte eigentlich erst nach dem Tankrabatt, ab September kommen. Vernünftige Bürger wurden dazu angehalten, kein Chaos durch Last-Minute-Auftanken zu verursachen. Doch leider sind die Preise bereits zu dieser Woche sprunghaft angestiegen. Noch wurden frühere Höchstniveaus vom März mit über 2,30 Euro für Diesel und 2,20 Euro pro Liter Superbenzin zwar nicht erreicht.

Doch in Berlin liegen die Preise beim Diesel am Donnerstag bei rund 1,87 bis 1,90 Euro und wurden damit im Vergleich zur Vorwoche einfach mal um mehrere Cent erhöht. Schon früher in dieser Woche waren die Sprünge an den Zapfsäulen zu spüren gewesen. Laut ADAC kostete ein Liter Diesel am Dienstag 6,3 Cent mehr als in der vorangegangenen Woche, Superbenzin der Sorte E10 stieg demnach um 2,6 Cent pro Liter im Vergleich zur Vorwoche.

Laut dem Automobilclub könnte der Grund für den Anstieg eine höhere Nachfrage mit Blick auf einen drohenden Preissprung in der kommenden Woche sein. Bei den Preisen handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Preise können deutlich abweichen.

Nach Angaben des ADAC gibt es zurzeit je nach Anbieter und Region größere Preisunterschiede als sonst. Hinzu kommt ein weiter großes Nord-Süd-Gefälle: Unter anderem durch die hohen Transportkosten aufgrund des Niedrigwassers im Rhein müssen Menschen im Süden im Schnitt mehr für Sprit bezahlen als im Norden.

Ab September wohl wieder höhere Inflation – Tanken bald wieder ohne Rabatt

Ab September wohl wieder höhere Inflation – Tanken bald wieder ohne Rabatt

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Zudem schwanken die Preise im Tagesverlauf teils erheblich: Morgens um 7.00 Uhr ist Sprit meist am teuersten. Am günstigsten tanken Kraftfahrer in der Regel zwischen 20.00 und 22.00 Uhr. Am Donnerstag stiegen die Preise teils schon wieder stark an, in der Lausitz beispielsweise kostete der Liter Diesel morgens 2,08 Euro.

Dabei läuft der sogenannte Tankrabatt erst in der Nacht vom 31. August auf den 1. September aus. Der Name ist jedoch irreführend, denn eigentlich handelt es sich damit um eine vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestmaß. Sie galt seit dem 1. Juni gemeinsam mit dem 9-Euro-Ticket, um Verbraucher angesichts der hohen Energiepreise zu entlasten.

Schon kurz nach der Einführung des sogenannten Tankrabatts gab es starke Kritik, unter anderem, weil die Mineralölkonzerne die Preise eben nicht im Gleichschritt mit der Steuersenkung um 35 Cent pro Liter für Benzin und 17 Cent für Diesel gesenkt hatten. So wurden Rufe nach einer Übergewinnsteuer lauter, da die Mineralölkonzerne die Steuersenkung offenbar nicht vollständig an die Kunden weitergegeben hatten. Schon zu Beginn des Ukraine-Krieges hatte es Aufregung um die Spritpreise gegeben – teils stiegen sie weiter, während der Rohölpreis schon sank. Das Bundeskartellamt startete deshalb Mitte April eine sogenannte Sektoruntersuchung, erste Ergebnisse sollen im Herbst präsentiert werden. Der ADAC hält die Spritpreise angesichts etwa des Rohölpreises auch jetzt für zu hoch.

Wegen Verlusten durch Neun-Euro-Ticket: Verkehrsbünde erhöhen Preise ab September deutlich

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Mit dem Ende der Maßnahme könnten die Preise nun noch weiter steigen – was bis 1. September möglicherweise viele Autofahrer an die Zapfsäule treibt. Der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen UNITI warnt deshalb für die kommenden Tage vor Wartezeiten an Tankstellen. Bei einer extrem hohen Nachfrage seien kurzzeitig und regional begrenzt auch Kraftstoff-Engpässe möglich.

Der ADAC rechnet allerdings nicht damit, dass die Preise mit dem Ende des Rabatts sofort und sprunghaft ansteigen. Der Grund: Durch den Rabatt kaufen auch Tankstellenbetreiber günstiger ein. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September noch einmal auffüllen und Benzin und Diesel dann zunächst weiter vergünstigt abgeben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Allerdings wirft diese Erklärung die Frage auf, ob der deutliche Preissprung bereits vor Ablauf der Maßnahme allein wegen erhöhter Nachfrage zu bemerken war.

Während der Tankrabatt in Deutschland wegfällt, wird er in anderen Ländern verlängert – oder sogar erhöht, in Frankreich etwa. Die Regierung in Paris wollte die Hilfe für Autofahrer zunächst abschmelzen, nun steigt der Preisabschlag pro Liter an der Zapfsäule ab 1. September noch einmal von 18 auf 30 Cent. Im November und Dezember soll er dann auf zehn Cent verringert werden und dann zum Jahresende ganz auslaufen – so zumindest der bisherige Plan.

In Italien läuft die Bezuschussung der Spritpreise um rund 30 Cent pro Liter noch bis zum 20. September, also bis vier Tage vor der vorgezogenen Parlamentswahl. Die Regierung unter dem scheidenden Ministerpräsidenten Mario Draghi hatte Anfang August wegen der gestiegenen Kosten durch den Konflikt in der Ukraine ein zweites Hilfsdekret verabschiedet.

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