Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jochen Tack Rechtes Rheinufer bei Duisburg bei extremem Niedrigwasser am 12.08.2022.
Der Sommer 2022 war der heißeste in der europäischen Geschichte, wie der Copernicus Climate Change Service – ein von der EU finanzierter Klimadienst zur Beobachtung des Klimawandels – am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AFP darüber berichtet.
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In seinen veröffentlichten Ergebnissen stellt der Dienst fest, dass die Durchschnittstemperaturen von Juni bis August um 0,4 Grad Celsius über dem bisher heißesten Sommer lagen, der 2021 gemessen wurde. Gleichzeitig übertrafen die Temperaturen in Europa im August den Rekord von 2018 um ganze 0,8 Grad Celsius. Freja Vamborg, eine leitende Wissenschaftlerin beim Copernicus Climate Change Service, teilte mit:
“Wir hatten nicht nur Rekordtemperaturen im August für Europa, sondern auch für den Sommer, wobei der bisherige Sommerrekord erst ein Jahr alt ist.”
Eine Reihe ungewöhnlicher Hitzewellen habe zusammen mit ungewöhnlich trockenen Bedingungen in vielen Teilen Europas zu einem extremen Sommer mit Rekordtemperaturen, Trockenheit und Bränden geführt, wie Vamborg weiter ausführt. Auch in der Zukunft könnten die Sommer von extremer Hitze, Dürren und Waldbränden geprägt sein.
Unterdessen war der vergangene August der drittwärmste August, der jemals weltweit aufgezeichnet wurde, wobei die Durchschnittstemperatur um 0,3 Grad Celsius über dem Durchschnittswert für den Zeitraum 1991 bis 2020 für diesen Monat lag.
Besonders im Südwesten und im Osten des Kontinents erwiesen sich die Temperaturen als überdurchschnittlich hoch. Zudem waren der Westen Europas und Teile des Ostens im Durchschnitt wesentlich trockener als üblich. Im Südosten des Kontinents und in Skandinavien gab es hingegen mehr Niederschläge als üblich.
EU: “Die schlimmste Dürre seit 500 Jahren”
Der Sprecher der EU-Kommission, Johannes Bahrke, erklärte letzten Monat, dass die Dürre dieses Sommers in Europa die schlimmste der letzten 500 Jahre gewesen sei. Er zitierte einen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission, wonach 47 Prozent Europas unter einem Defizit an Bodenfeuchtigkeit litten.
Die Aufzeichnungen des Copernicus Climate Change Service gehen bis ins Jahr 1979 zurück und werden zusätzlich durch Daten von Bodenstationen, Wetterballons, Flugzeugen und Satelliten ergänzt, die bis in das Jahr 1950 zurückreichen.
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