Quelle: AFP © Genya SAVILOV / AFP Trauerfeier für die Todesopfer in Grosa, Oktober 20223
Von Finian Cunningham
Ein Massaker in einem ukrainischen Dorf vergangene Woche, für das in westlichen Medienberichten eindeutig das russische Militär verantwortlich gemacht wurde, hat eine mediale Wendung genommen, die noch deutlicher zeigt, dass es sich bei dem Vorfall tatsächlich um eine Provokation unter falscher Flagge durch das Kiewer Regime gehandelt hat.
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Westliche Medien berichteten, dass 52 Menschen getötet wurden, als am Donnerstag vergangener Woche, dem 5. Oktober, ein Café angeblich von einer russischen Präzisionsrakete getroffen worden sei. Alle westlichen Medienberichte nannten offizielle ukrainische Stellen als Quelle für die Schuldzuweisungen an das russische Militär, das angeblich eine ballistische Rakete vom Typ Iskander abgefeuert haben soll. Das Café war vollgepackt mit Familien, die an der Beerdigung eines ukrainischen Soldaten teilgenommen hatten, der im Krieg gefallen war.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, der am selben Tag an einem Gipfeltreffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs im spanischen Granada teilnahm, verurteilte umgehend die Gräueltat als “völkermörderische Aggression” Russlands.
Nachdem die westlichen Medien wie üblich ausführlich über das Massaker im Dorf Grosa in der Ostukraine berichtet und dabei Russland zum Schuldigen erklärt hatten, richteten die Medien ihren Fokus umgehend auf andere Ereignisse, vor allem auf die Gewalttätigkeiten zwischen Israelis und Palästinensern, die am Wochenende davor ausgebrochen waren.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP ) über das schreckliche Ereignis in Grosa warf jedoch versehentlich mehr Licht auf die tatsächlichen Geschehnisse und darauf, wer die Rakete tatsächlich abgefeuert haben könnte. Es gibt gute Gründe zu vermuten, dass das Kiewer Regime unter falscher Flagge den Raketenangriff als Grundlage für einen Paukenschlag im Rahmen ihrer Gräuelpropaganda selbst inszeniert hat. Mit anderen Worten: Kiew hat in einem zynischen Versuch, Russland erneut eines Kriegsverbrechens zu beschuldigen, absichtlich ukrainische Zivilisten auf seinem eigenen Territorium getötet.
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Diese Betrachtungsweise fußt darauf, dass die Familien der Opfer Berichten zufolge nicht nachvollziehen können, woher die russischen Streitkräfte von dieser Menschenansammlung anlässlich der Trauerfeier für den gefallenen Soldaten in dem Café gewusst haben sollen. Das Dorf beherbergt überhaupt keine militärischen Anlagen und hat keinerlei taktischen Wert. Zudem befindet sich das Dorf fast 30 Kilometer von der Frontlinie in der Ostukraine entfernt.
In dem Bericht der AP heißt es, dass die Menschen vor Ort vermuten, dass ein Informant im Dorf die Koordinaten der Trauerfeier an das russische Militär weitergegeben haben könnte. Doch anstatt diese Schlussfolgerung zu ziehen, kann eine plausiblere Erklärung für den tödlichen Angriff in den ausgeprägten politischen Bedürfnissen des Kiewer Regimes gefunden werden.
Das Massaker ereignete sich am selben Tag, an dem sich Selenskij auf großer Betteltour für mehr Militärhilfe von europäischen NATO-Mitgliedern befand. Dies deutet stark darauf hin, dass die Streitkräfte des Kiewer Regimes den Angriff auf das Dorf Grosa durchgeführt haben, um dem ukrainischen Präsidenten mehr emotionale Kraft in seinen Appellen an die europäischen Staats- und Regierungschefs zu verleihen.
Für solch eine abscheuliche Tat gibt es einen Präzedenzfall. Als US-Außenminister Antony Blinken am 6. September Kiew besuchte, um amerikanische Waffen im Wert von einer Milliarde US-Dollar zu versprechen, kamen bei einem Raketenangriff 17 Menschen in der Stadt Konstantinowka in der Ostukraine ums Leben. Diese Stadt steht unter der Kontrolle des ukrainischen Militärs. Diese Gräueltat wurde umgehend Russland angelastet, was Selenskij und Blinken damals in einer gemeinsamen Erklärung lautstark verurteilten. Später stellte sich jedoch heraus, dass scheinbar die Streitkräfte der Ukraine diesen Angriff “aus Versehen” durchgeführt hatten, wie die New York Times berichtete.
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Ich persönlich argumentiere, dass der Angriff auf Konstantinowka kein “Versehen” war, sondern vielmehr eine vorsätzliche Tötung ukrainischer Zivilisten, um Russland zu beschuldigen und Unterstützung für mehr westliche Militärhilfe zu gewinnen. Man darf annehmen, dass dieselbe Vorgehensweise und Motivation bei dem Massaker im Dorf Grosa von vergangener Woche zu Grunde lag.
Zudem muss man bedenken, dass das Gipfeltreffen im spanischen Granada, bei dem Selenskij das Massaker von Grosa zur Sprache brachte und Russland des Terrorismus beschuldigte, in einem entscheidenden politischen Moment stattfand, in dem es um die finanzielle Unterstützung der USA und der EU für das Kiewer Regime ging. Der US-Kongress hat Milliardenbeträge für die Ukraine vorübergehend ausgesetzt, während die EU unter Druck steht, den Geldfluss in Richtung Kiew aufrechtzuerhalten. Selenskijs äußerst emotionaler Appell in Granada scheint die militärische Unterstützung der EU mobilisiert zu haben. Auch weil am selben Tag berichtet wurde, dass Spanien die Lieferung weiterer Luftverteidigungssysteme an die Ukraine zugesagt habe.
Aber zurück zum Bericht von AP . Dort heißt es: “Die Einheimischen sagten, dass das Dorf Grosa ein rein ziviles Gebiet sei. Es gab dort nie einen Militärstützpunkt, weder einen russischen noch einen ukrainischen. Die Einheimischen sagten zudem, dass zur Beerdigung und zur anschließenden Trauerfeier nur Zivilisten oder Familienangehörige gekommen seien, und nur die Einheimischen hätten gewusst, wo und wann die Trauerfeier stattfinden wird.”
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Weiter heißt es in dem Bericht von AP : “Dmitri Tschubenko, Sprecher der regionalen Staatsanwaltschaft, verlautbarte, dass die Ermittler prüfen würden, ob jemand aus der Gegend die Koordinaten des Cafés an die Russen weitergegeben habe – ein Verrat an allen, die jetzt in Grosa trauern müssen. Viele Einwohner des Dorfes teilen diesen Verdacht und beschreiben den Angriff als ‘zu einem Zeitpunkt, der so gewählt wurde, dass möglichst viele Menschen getötet werden’. Der Anlass der Trauerfeier wurde ein paar Wochen zuvor festgelegt und der genaue Zeitpunkt wurde Ende der Woche vor dem Angriff im ganzen Dorf bekannt gegeben.”
Diese Version der Ereignisse übersteigt die Glaubwürdigkeit. Würde sich ein Dorfbewohner die Mühe machen, dem russischen Militär eine bevorstehende Trauerfeier zu übermitteln? Würde sich das russische Militär die Mühe machen, eine teure Präzisionsrakete vom Typ Iskander auf eine Versammlung abzufeuern, die lediglich von Zivilisten besucht wird und die sich zudem 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt befindet? Gleichzeitig im Wissen, dass die westlichen Medien Russland vorhersehbar wegen “Barbarei” anklagen werden?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behörden des Kiewer Regimes wussten, dass die Trauerfeier eines ihrer eigenen Soldaten am selben Tag stattfand, an dem ihr Präsident auf einem Gipfeltreffen in Spanien einen emotionalen Appell für mehr Waffenlieferungen machen würde.
Selenskij brauchte für seine Gräuelpropaganda einen Paukenschlag, um seinem Appell für mehr westliche Militärhilfe mehr Gewicht zu verleihen. Und die westlichen Medien sahen sich wie üblich gezwungen, den Russen als den bösen Barbaren darzustellen.
Dieser Text erschien in englischer Sprache bei Strategic Culture Foundation.
Finian Cunningham ist ein preisgekrönter Journalist. Mehr als 25 Jahre arbeitete er als Redakteur und Autor unter anderem für Zeitungen wie Mirror, Independent, Irish Times und Irish Independent.
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