Industriepräsident Siegfried Russwurm sieht das Wirtschaftswachstum in Deutschland stärker in Gefahr als noch im Juni erwartet. Damals ging der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bereits nur noch von 1,5 Prozent Wachstum für die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr aus. “Aber wir haben damals schon gesagt, dass ein Wachstum von 1,5 Prozent nur erreicht werden könne, wenn alles gut gehe. Das wird zunehmend schwieriger”, sagte Russwurm der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zu Jahresbeginn, also vor Beginn des Ukraine-Krieges, war der BDI noch von einem Plus um etwa 3,5 Prozent ausgegangen.
“Das hängt nicht nur an den Gaspreisen”, sagte Russwurm mit Blick auf die stark ansteigenden Preise. “Es gibt weitere Risikofaktoren.” Der BDI-Chef nannte die deutliche Zinserhöhung in den USA und deren Folgen für die Konjunkturentwicklung im größten deutschen Exportmarkt sowie das schwache Wirtschaftswachstum in China.