Inland

Innenministerin Faeser in Konfrontation zum IOC: Keine Visa für russische Sportler

Innenministerin Faeser in Konfrontation zum IOC: Keine Visa für russische Sportler

© Wolfgang KummBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im Deutschen Bundestag.

Erneut sucht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die Konfrontation mit einem internationalen Sportverband. Faeser ist mit der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), russische und weißrussische Sportler zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris zuzulassen, nicht einverstanden. Sie will daher die Entscheidung aushebeln, indem sie künftig keine Einreisevisa für Sportler aus Russland und Weißrussland ausstellt, wenn internationale Sportveranstaltungen in Deutschland stattfinden. Der Funke Mediengruppe sagte Faeser:

“Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfinden, sind nicht machtlos. Sie können über die Visaerteilung steuern, ob Russen tatsächlich teilnehmen können. Wenn wir in Deutschland internationale Wettbewerbe ausrichten, dann können wir entsprechend handeln. Wir werden hier immer mit klarer Haltung agieren.”

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Russland unterstellt sie, Sport für Propagandazwecke zu missbrauchen, und glaubt, durch die Ausgrenzung russischer Sportler die Werte des Sports schützen zu können. Belege für ihre These, Russland und russische Sportler hätten die Absicht, sportliche Großveranstaltungen künftig propagandistisch und für politische Zwecke zu nutzen, bringt Faeser nicht. Sie erklärte: 

“Dem Kriegstreiber Putin eine Propagandabühne zu bieten, würde alle Werte des Sports verraten. Dieses katastrophale Signal muss das IOC verhindern.”

Faeser möchte sich mit ihrer Entscheidung schützend vor ukrainische Sportler stellen. Die Begegnung mit russischen und weißrussischen Sportlern sei unzumutbar: 

“Es ist für ukrainische Sportler völlig unzumutbar, dass sie Sportlern gegenüberstehen, die für ein Land antreten, das so viele Zivilisten in der Ukraine umbringt.”

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Bereits bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar war Faeser international dadurch aufgefallen, dass sie ihre Wert- und Moralvorstellungen der Sportwelt als verbindlich aufzuzwingen versuchte. Sie zeigte sich damals mit einer sogenannten One-Love-Armbinde, mit der sie glaubte, ihre persönliche Wertschätzung von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Identitäten symbolisch zum Ausdruck bringen zu müssen. Zuvor hatte die Fifa das Tragen der Binde den teilnehmenden Mannschaften untersagt. Die deutsche Mannschaft sah darin eine Zensurmaßnahme. Die deutschen Spieler hielten sich daraufhin beim Aufstellen zum Mannschaftsfoto die Hand vor den Mund. Damit sorgten sie international für Spott. 

Auch jetzt ist zu erwarten, dass Deutschland sich mit der Entscheidung Faesers, Sportlern aus einzelnen Ländern keine Visa ausstellen zu wollen, dem Vorwurf aussetzt, sportliche Großveranstaltungen für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Bei der Fußball-WM in Katar wurde Deutschland eine neokoloniale Geisteshaltung vorgeworfen. Deutschland wolle anderen Ländern und Kulturen das eigene Wertesystem aufzwingen und nehme sich als überlegen wahr, war der Vorwurf. 

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