Die russische Wirtschaft hat sich vor dem Hintergrund der Sanktionen des Westens als widerstandsfähiger gezeigt, als viele Beobachter zunächst erwartet hatten. Dies geht aus einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Wirtschaftslage in Europa hervor. Die IWF-Experten stellten dazu fest:
“Nach einem starken Einbruch im zweiten Quartal des vergangenen Jahres hat sich die Wirtschaft im dritten und vierten Quartal deutlich erholt, was den Produktionsrückgang für 2022 auf 2,1 Prozent begrenzt hat.”
Die “unerwartet starken Ergebnisse” vom Ende des vergangenen Jahres sind demnach auf stabile Ölexportmengen zurückzuführen. Auch der russischen Gasindustrie sei es dank weltweit steigender Preise gelungen, die Liefermengen aufrechtzuerhalten. Im gesamten Jahr 2022 sei der Leistungsbilanzüberschuss auf ein Rekordhoch von 227,4 Milliarden US-Dollar gestiegen, hieß es weiter. Mit Blick auf das laufende Jahr sieht der IWF die Entwicklung allerdings skeptisch: “Aufgrund niedrigerer Öl- und Gaspreise” sei ein deutlicher Rückgang der Steuereinnahmen möglich. Zudem haben die Ökonomen ihre Einschätzung des im laufenden Jahr erwarteten Wachstums der russischen Wirtschaft erheblich nach unten korrigiert; gerechnet wird aktuell mit weniger als einem Prozent Wachstum.