Der seit über drei Jahren inhaftierte WikiLeaks-Gründer Julian Assange wurde im Londoner Belmarsh-Gefängnis positiv auf das Coronavirus getestet. Das Ergebnis kam nahezu zeitgleich zu den Demonstrationen, die die Freilassung Assanges forderten und sich gegen seine Auslieferung an die USA richteten.
“Er wurde am Samstag positiv auf COVID-19 getestet, am gleichen Tag, an dem Tausende auf die Straße gekommen sind, um ihn zu unterstützen”,
erklärte seine Ehefrau, Stella Assange, gegenüber der britischen Nachrichtenagentur PA. Der 51-Jährige sei nun “24 Stunden am Tag in seiner Zelle eingesperrt”, und sie mache sich Sorgen um seine Gesundheit.
Julian has tested positive for COVID. Belmarsh has put him in 24h lockdown. He will remain isolated in his cell 24h/day until further notice. Post your messages to help him boost his spirits below, so I can read them to him when he calls. #FreeAssangeNOWhttps://t.co/sLNutSkneKpic.twitter.com/FQPYvmSjep
— Stella Assange #FreeAssangeNOW (@StellaMoris1) October 10, 2022
Bereits zuvor hatten Angehörige sich immer wieder besorgt über Assanges psychische und körperliche Gesundheit geäußert. Am Wochenende hatten Tausende Unterstützer eine Menschenkette rund um das britische Parlament gebildet und die Freilassung des WikiLeaks-Gründers gefordert.
BREAKING: Following Saturdays historic Human Chain around parliament Julian Assange tests positive for CovidWife: "I am obviously worried about him and the next few days will be crucial for his general health. He is now locked in his cell 24 hours a day"https://t.co/7SR6YTmdaD
— WikiLeaks (@wikileaks) October 10, 2022
Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Assange wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan “gestohlen”, veröffentlicht und dadurch angeblich das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.