“Kein Land ist immun” – Zahl der Dürren stieg seit 2000 weltweit um 29 Prozent
12.05.2022
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Quelle: Legion-media.ru (Symbolbild).
Seit dem Jahr 2000 sind Zahl und Dauer von Dürreperioden global gesehen um 29 Prozent gestiegen. Das geht aus dem UN-Dürrebericht hervor, der am Mittwoch auf der 15. Weltbodenkonferenz im westafrikanischen Abidjan, der ehemaligen Hauptstadt und heutigen Wirtschaftsmetropole der Elfenbeinküste, vorgestellt wurde. Der wirtschaftliche Schaden durch Dürren wird in dem Bericht allein für die Jahre von 1998 bis 2017 mit rund 124 Milliarden US-Dollar (117 Milliarden Euro) beziffert.
“Land trocknet aus, fruchtbarer Boden verwandelt sich in Staub”, warnte Ibrahim Thiaw, Exekutiv-Sekretär des internationalen Abkommens zum Schutz der Böden (UNCCD). “Dürren gehören zu den größten Bedrohungen einer nachhaltigen Entwicklung.”
Doch während ein dramatischer Mangel an Wasser, der Verlust fruchtbaren Landes und die anhaltende Trockenheit bislang vor allem unterentwickelte Länder wie etwa in der Sahelzone getroffen hätten, seien zunehmend auch andere Regionen betroffen. Thiaw hatte bereits am Vortag die zunehmenden Dürrenperioden auch in Europa als einen “Weckruf für die Europäer” bezeichnet. “Kein Land ist immun gegen Dürre”, mahnte er.
Ist von einer Dürre die Rede, denken die meisten Menschen vermutlich eher an die Ausbreitung der Wüstengebiete im Sahel und an die wiederholten Hungerkatastrophen nach Dürren am Horn von Afrika, etwa in Äthiopien und Somalia, wo auch derzeit wieder viele Menschen seit Monaten vergeblich auf Regen warten.
Tatsächlich ist Afrika dem Bericht zufolge stärker von Dürren betroffen als jeder andere Kontinent. In den vergangenen hundert Jahren wurden dort mehr als 300 Dürreereignisse verzeichnet, heißt es in dem Bericht. Das seien 44 Prozent aller Dürren weltweit. Zudem erleide Afrika südlich der Sahara in dramatischer Weise die Auswirkungen des Klimawandels. Extremwetterereignisse wie Dürre treten häufiger und intensiver auf.