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Kein Licht am Ende des Tunnels: Berlin und die U-Bahn-Linie U2

Kein Licht am Ende des Tunnels: Berlin und die U-Bahn-Linie U2

Quelle: Legion-media.ru Symbolbild.

Ein Bericht der Berliner Zeitung gibt den Befürwortern der These, dass Berlin “eine gescheiterte Stadt” sei, neue Nahrung. Seit dem 7. Oktober 2022 sind am U-Bahnhof Alexanderplatz das Gleis der Linie U2 nach Pankow und der dazugehörige Bahnsteig gesperrt.

Zwischen den Stationen Senefelderplatz und Klosterstraße ist ein Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt eingerichtet. Zuvor hatten Messungen eines Überwachungssystems ergeben, dass Setzungen des U-Bahn-Tunnels registriert wurden, “die sich für das Gleis Richtung Pankow einem Grenzwert genähert hatten”, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Oktober mitteilten.

Fortsetzung der Kampagne: Ermittlungen gegen das "Russische Haus" in Berlin

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Grund für die Absenkung des Tunnels sind offenbar Bauarbeiten für ein geplantes Doppelhochhaus des französischen Immobilienkonzerns Covivio auf dem Alexanderplatz. Wie lange die Teilsperrung noch andauert, ist weiter offen.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, herrscht jedoch Unklarheit über das weitere Vorgehen. Hieß es im Herbst 2022 noch, dass die U2 möglicherweise ab Februar 2023 wieder wie früher fahren kann, nennen die Verantwortlichen laut der Zeitung nun schon lange keinen Termin mehr.

Laut den Recherchen der Berliner Zeitung werden mittlerweile von den BVG Alternativen zum ursprünglich geplanten Sanierungsverfahren geprüft. Laut dem Bericht hieß es bis jetzt, dass seitlich von der Baugrube der Covivio aus eine Zementemulsion unter den U2-Bahnhof Alexanderplatz gespritzt werden sollte, um den abgesackten Tunnel anzuheben.

Doch das ist offenbar nicht so einfach. Dem Bericht zufolge haben Fachleute erkannt, dass es sich um ein schwieriges, aufwendiges und möglicherweise riskantes Unternehmen handeln würde, wie die Berliner Zeitung schreibt.

Abriss und Neubau die beste Lösung?

Zum einen gebe es nicht so viele Firmen, die solche Injektionen durchführen können, und zum anderen brauche es eine gute Planung und Vorbereitung, da es bei der Ausführung zu Fehlern kommen und die Probleme dadurch potenziert werden könnten.

Inzwischen werde auch immer deutlicher gefragt, ob das Tunnelbauwerk möglicherweise stärker geschädigt sei, als bisher eingeschätzt wurde. Ein U-Bahn-Experte hatte im Januar gegenüber der Berliner Zeitung geäußert:

“Wenn ein mehr als hundert Jahre alter Tunnel in einem solchen Umfeld erst einmal in Bewegung kommt, können sich die Schäden als weitreichender herausstellen.”

Am Ende könnte festgestellt werden, dass Abriss und Neubau die beste Lösung sind. Doch das hätte gravierende Folgen. Der U-Bahn-Betrieb auf der Linie U2 müsste in dem betroffenen Bereich vermutlich für über ein Jahr vollständig eingestellt werden.

Die Kosten könnten sich in einer “zweistelligen Millionensumme im mittleren Bereich” bewegen, schreibt die Berliner Zeitung unter Berufung auf einen externen Beobachter. Hinzu kämen lange Planungs- und Verwaltungsverfahren.

Doch derzeit, so der Bericht weiter, sollen sich alle Seiten bedeckt halten, was möglicherweise auch damit zu tun habe, dass es Covivio mit einem millionenschweren Haftungsfall zu tun hat.

Laut der Berliner Zeitung vertritt die Senatsverwaltung für Mobilität den Standpunkt, dass Covivio der Verursacher des Schadens ist und als Bauherr für dessen Behebung sorgen muss. Am 25. Januar kommt es zu einem Gespräch zwischen Senat und dem Unternehmen.

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