Im Interview mit der Redaktion des Portals web.de präsentiert der ZDF-Meteorologe Özden Terli interessante Einblicke in seine Ansichten zum Wetter und zum Klimawandel. Eine derzeit von den Fragestellern heraufbeschworene “historische Hitzewelle” ordnet der 51-Jährige folgendermaßen ein:
“Wir stellen seit Jahrzehnten eine Veränderung in der Luftchemie und der physikalischen Parameter fest, sodass wir sicher sagen können, dass solche Hitzewellen durch die Klimakrise aufgeladen werden.”
Auf die Frage “Wo sehen wir die Folgen des Klimawandels derzeit am drastischsten?” spannt dann der zumindest beruflich vielfliegende Meteorologe einen großen Bogen – bis hin zu einem eher möglichen Pilzbefall von Menschen, weil der durch die “Erhitzung der Arktis” nun wahrscheinlicher werden könne:
“Ich war gerade in der Arktis, auf Spitzbergen. Dort wird es von Jahr zu Jahr wärmer, sodass der Fjord von Longyearbyen nicht mehr zufriert. Mittlerweile kann man nicht mehr über das Eis laufen, um auf die andere Seite zu gelangen. Diese Erhitzung in der Arktis hat direkte Auswirkungen auf unser Wetter, denn wenn die Luft in der Arktis nicht mehr kalt ist, dann werden auch unsere Winter nicht mehr kalt. Und noch ein drittes Beispiel: Wir Menschen sind aufgrund unserer hohen Körpertemperatur eigentlich gut vor Pilzen geschützt. Aktuell beobachten Forscher, dass sich Pilzarten aber der Erderwärmung anpassen und Menschen befallen.”
Der Fragesteller hatte davon offenbar noch nichts gehört. Daraus schließt Terli:
“Das Thema Klimawandel wird zu wenig von den Medien in einer Form aufbereitet, die die Menschen direkt erreicht. Dabei ist es doch unser Job als Journalisten, den Menschen die Entwicklungen so zu erklären, dass sie ganz konkret nachvollziehbar sind.”
Er meint daher:
“Ja, man kann von einem Versagen im Journalismus sprechen.”