Ausland

Lawrow: “Unsere Beziehungen zur EU sind derzeit auf einem historischen Tiefstand”

Abzug aus Afghanistan hat laut US-Außenminister Blinken Aufrüsten der Ukraine erleichtert

Abzug aus Afghanistan hat laut US-Außenminister Blinken Aufrüsten der Ukraine erleichtert

Aus Sicht des 72-Jährigen unternehmen die USA alles, um den Konflikt zu verschärfen. Dort werde zunehmend darüber nachgedacht, die Ukraine in die NATO aufzunehmen. Erklärungen darüber, dass ein direkter Zusammenstoß zwischen der NATO und Russland unannehmbar ist, seien heuchlerisch, so Lawrow, denn die NATO-Mitgliedstaaten seien faktisch schon zu einer Konfliktpartei geworden. “Die USA tun alles, um den Konflikt zu verlängern und ihn gewalttätiger zu machen”, sagte er. “Das Kiewer Regime wird absichtlich mit den modernsten Waffen versorgt, darunter auch mit solchen, die von den westlichen Armeen selbst noch nicht übernommen wurden, offenbar um zu sehen, wie sie unter Kampfbedingungen funktionieren.”

Die Ukraine versuche, die USA und andere NATO-Mitglieder noch tiefer in den Konflikt in der Ukraine hineinzuziehen, und setze dabei auf einen Frontalzusammenstoß mit Russland:

“Man muss sich nur an die Provokation vom 15. November erinnern, als eine ukrainische Luftabwehrrakete auf polnischem Gebiet abgeschossen wurde, die Selenskij fälschlicherweise als russisch ausgab.”

Washington und Brüssel seien damals nicht auf diesen Trick hereingefallen. “Aber der Vorfall hat gezeigt, dass das Regime vor nichts zurückschrecken würde”, unterstrich Lawrow.

Die Politik des Westens sei äußerst gefährlich und berge das Risiko eines Abgleitens in einen direkten bewaffneten Zusammenstoß der Atommächte. Moskau habe immer wieder betont, dass es in einem Atomkrieg keine Gewinner geben könne. Der Westen spekuliere ständig, dass Russland kurz davor stehe, Atomwaffen gegen die Ukraine einzusetzen, kritisierte Lawrow, “aber in Wirklichkeit hat es keine solchen Erklärungen gegeben”. Russland fordere den Westen nach wie vor zu größtmöglicher Zurückhaltung auf diesem “hochsensiblen” Gebiet auf.  

Ein Ende des Konflikts sei möglich, hänge aber von Kiew und Washington ab. Als Bedingungen nannte Lawrow die Forderungen nach “Entnazifizierung und Entmilitarisierung” der von Kiew kontrollierten Gebiete sowie Sicherheitsgarantien für Russland und seine neuen Gebiete. 

Anfang des Jahres hatte Wladimir Putin mit den ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats den Entwurf eines neuen Konzepts für die russische Außenpolitik erörtert, mit dem der Ansatz für die Beziehungen zu den westlichen Ländern angepasst werden soll. 

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