Quelle: Sputnik © Sergei Gunejew Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin am 23. November 2023 beim OVKS-Gipfel in Minsk.
Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat am Donnerstag am Gipfel der Organisation des Vertrages für Kollektive Sicherheit teilgenommen. Bei der Sitzung in Minsk erörterte der Staatschef unter anderem die Stationierung russischer Atomraketen auf weißrussischem Territorium. Seiner Meinung nach könnten nur derart schlagkräftigen Waffen die Sicherheit in der gesamten Region gewährleisten.
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Lukaschenko verwies in diesem Zusammenhang auf einige Ereignisse der Vergangenheit. Der Rückzug der Atomwaffen aus Weißrussland im Jahr 1996 habe die NATO-Osterweiterung ermöglicht. Ferner habe das Militärbündnis im Rahmen eines Manövers 2016 das Szenario eines möglichen Atomangriffs auf Weißrussland geübt. Nach dem Plan der Übung, die auf Initiative des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama stattgefunden habe, sei Minsk nicht einmal an einem Konflikt beteiligt gewesen, so Lukaschenko. Weiter könnten mehrere Beispiele einseitiger Zwangsmaßnahmen, militärischer Provokationen an den Grenzen, Informationssabotagen und millionenschwerer Investitionen in gescheiterte Staatsstreiche angeführt werden. Damit wolle die NATO nicht nur an Weißrussland, sondern auch die anderen Länder der Region ein klares Signal senden.
Vor diesem Hintergrund, betonte Lukaschenko, seien jegliche Vorhaltungen in Bezug auf die Stationierung russischer Atomwaffen in Weißrussland sinnlos. Dieser Schritt sei vielmehr eine Gegenmaßnahme. Die Nachrichtenagentur Belta zitierte den Staatschef mit den Worten:
“Wir, ich wiederhole es schon zum hundertsten Mal, drohen niemandem. Wir lernen einfach die sogenannte diplomatische Etikette von denjenigen, die die Sprache der Gewalt zu einem globalen Trend gemacht haben.”
Lukaschenko stellte abschließend fest, dass nur Atomwaffen die Sicherheit in der Region gewährleisten und einem Land das nötige Gewicht auf der Weltbühne geben könnte – so sehe derzeit die Realität aus.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im März dieses Jahres erklärt, dass der Bau eines Lagers für taktische Atomwaffen in Weißrussland bis zum 1. Juli abgeschlossen sein werde. Außerdem werde Moskau eine Anzahl seiner nuklearen Flugkörper in das Nachbarland verlegen, ohne dabei allerdings Minsk die Kontrolle über diese Waffen zu übergeben. Dieses Vorgehen wurde damit begründet, dass es eine Antwort auf die Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen in unmittelbarer Nähe der russischen Grenzen sei.
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