Staaten wie die Slowakei, Polen und Ungarn haben ein Einfuhrverbot für bestimmte ukrainische Agrarerzeugnisse initiiert, und dem Beispiel könnten bald auch weitere Länder, unter anderem Bulgarien und Rumänien, folgen, berichtet das US-Magazin Newsweek. Bulgarien wird demnach am Mittwoch entscheiden, ob die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der Ukraine verboten wird. Die europäischen Staaten äußerten Bedenken, dass die Agrarimporte die Interessen heimischer Bauern beeinträchtigten und die eigene Wirtschaft schwächen könnte, heißt es. Hierbei wird Bulgariens Landwirtschaftsminister Yavor Gechev mit den Worten zitiert, dass seitens der Ukraine ein unlauterer Wettbewerb geschaffen werde. Des Weiteren stellt Newsweek fest:
“Der Streit zwischen der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern signalisiert einen außergewöhnlichen Bruch zwischen den europäischen Verbündeten inmitten des Ukraine-Kriegs.”
Dabei habe sich Europa mit Ausnahme Weißrusslands bisher weitgehend hinter Kiew gestellt und ihm enorme wirtschaftliche Hilfe sowie Waffen bereitgestellt, heißt es weiter. Im März schickten die Ministerpräsidenten Bulgariens, Ungarns, Polens, Rumäniens und der Slowakei einen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, in dem sie erklärten, dass die Zölle auf ukrainische Importe, welche nach dem Beginn der russischen Militäroperation vorübergehend ausgesetzt worden waren, möglicherweise wiedereingeführt werden müssten, um die wirtschaftliche Notlage in Europa bewältigen zu können.