Der medial als Entertainer titulierte Jan Böhmermann benannte in der Sendung “ZDF Magazin Royal” vom 7. Oktober, den vormaligen Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, abfällig als “Cyber-Clown”. Die diskreditierenden Inhalte des Beitrags erfolgten durch zuvor getätigte Rücksprachen mit einer Mitarbeiterin des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Nun wurde seitens der Nachrichtenseite Nius bekannt,dass Faesers Innenministerium schon Monate vor Böhmermanns Sendung “ein Geheim-Dossier mit belastenden Informationen über Behörden-Chef Schönbohm anlegen ließ, das dann unmittelbar nach der Böhmermann-Sendung genutzt wurde, um Schönbohm die Führung der Amtsgeschäfte zu untersagen”, so die Behauptungen des Artikels.
Die zeitlichen Abläufe eines parallel stattfindenden Kontakts zwischen der Böhmermann-Redaktion und dem engsten Umfeld der Ministerin sind soweit bekannt. Der Nius-Artikel fasst erneut den fraglichen kooperativen Kontakt der Akteure zusammen:
“Am 6. April und 23. Mai 2022 telefonierte Nancy Faesers Staatssekretärin Juliane Seifert mit ZDF-Frontmann Jan Böhmermann (‘Neo Magazin Royale’). Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Zwar bestreitet Seifert, dass es dabei um Arne Schönbohm ging. Allerdings ist verdächtig, dass das Innenministerium in einer späteren Anfrage der Unions-Fraktion den Kontakt mit Böhmermann – wahrheitswidrig – komplett abstritt. Offenbar sollte der direkte Draht verschleiert werden.”
Nach neuesten Nius-Informationen begann zudem Faesers Innenministerium schon Monate vor der Ausstrahlung der ZDF-Sendung mit dem Titel:
“Wer ist in Deutschland für Cybersicherheit verantwortlich? Und was macht denn der rote Faden schon wieder hier? Die Spur führt … in den Kreml!”
Ein Geheim-Dossier mit belastenden Informationen anzulegen. Ein persönlicher Kontakt zwischen der BMI-Staatssekretärin und Böhmermann erfolgte demnach im Rahmen zweier Videokonferenzen. Nach erfolgtem Austausch wurden dann folgende Aktivitäten in die Wege geleitet:
“BMI-Spitzenmann Andreas Könen (Leiter der Stabsstelle IT- und Cybersicherheit, sichere Informationstechnik im Innenministerium), in der Faeser-Behörde als direkter Aufseher für das BSI zuständig, beauftragte seine Abteilung mit der Erstellung eines Dossiers über Schwächen und Verfehlungen von BSI-Chef Arne Schönbohm. Nur wenige Tage später, an einem Freitag Ende Mai, legten Könens Mitarbeiter das Dossier vor.”