Der erste öffentliche Auftritt von Angela Merkel seit dem durchaus historischen Wechsel im Bundeskanzleramt im Dezember letzten Jahres war mit Spannung erwartet worden. Nun folgte sie nach Monaten des Schweigens einem Ruf vom Spiegel in die Berliner Volksbühne und ließ sich dort von freundlich gesinntem Publikum feiern.
In ihrer bekannt jovialen Art verteidigte Merkel die Außenpolitik ihrer langen Amtszeit, der Moderator der Veranstaltung lieferte hierzu die passenden Stichworte. Kritische Nachfragen gab es kaum. Die Innenpolitik war ohnehin nur ein Thema ganz am Rande.
“Ich muss mir keine Vorwürfe machen, dass ich mich nicht genug angestrengt habe. Diplomatie ist nicht falsch, nur weil sie nicht funktioniert hat”,
sagt Merkel – und diese ihre These zieht sich wie ein Leitmotiv durch die nicht ganz 90 Minuten der Konversation auf der Bühne.