Da der Vorrat an Impfstoffen allmählich zur Neige geht, plant das Pharmaunternehmen Moderna laut der US-Zeitung Wall Street Journal, die Kosten für seinen COVID-Impfstoff in den USA von 26 auf bis zu 130 US-Dollar zu erhöhen – eine Entscheidung, die den Amerikanern verständlicherweise sauer aufstößt. Moderna-Geschäftsführer Stephane Bancel erklärte sein Verständnis einer notwendigen Preiserhöhung in einem Interview Anfang Januar, am Rande der J.P. Morgan Healthcare Conference in San Francisco, mit den Worten:
“Ich würde denken, dass diese Art der Preisgestaltung mit dem Wert des Impfstoffs übereinstimmt”.
Einer der führenden Ankläger gegen diesen offensichtlichen Wucher ist US-Senator Bernie Sanders. Er wies auf die Tatsache hin, dass amerikanische Steuerzahler die Erforschung und Entwicklung des Impfstoffes in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar mitfinanziert hätten und es somit ermöglichten, dass Moderna Milliarden von US-Dollar an Einnahmen durch den weltweiten Verkauf des Impfstoffes generieren konnte. Unverändert bleibt jedoch die Tatsache, dass die Herstellung einer einzelnen Dosis des Impfstoffes lediglich 2,85 US-Dollar kostet.
Dies zeigt die ungezügelte Gier von Big Pharma und der amerikanischen Klasse der Kapitalisten im Allgemeinen auf, die bereit sind, ärmeren Amerikanern und jenen aus der Arbeiterklasse ein potenziell lebensrettendes Medikament überteuert zu verkaufen. Ähnliche Zügellosigkeit erleben die Bürger der EU, durch die weiterhin ungeklärten Vertragsdetails zwischen dem US-Unternehmen Pfizer und der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Big Pharma steht es im Wesentlichen frei, die Verkaufspreise für Impfstoffe und Medikamente – trotz einer Beeinträchtigung der öffentlichen Gesundheit – nach eigenem Ermessen festzulegen.