Ein aktueller Artikel der Zeitung Welt fasst zusammen, dass der Angeklagte “sich als ausgewiesener Experte für Islamfragen und türkischen Sprachunterricht präsentiert und spätestens seit 2010 –, erst als pädagogischer Mitarbeiter und dann als externer Berater –, für das Ministerium gearbeitet” hatte.
Zudem wäre er bei Dutzenden Fachkonferenzen aufgetreten und hätte “Interviews als Experte für den interkulturellen Austausch und die türkische Politik” gegeben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Duisburg laut Welt-Informationen nach rund zwei Jahren Ermittlungen “Anklage gegen den vermeintlichen Wissenschaftler Ahmet Ü. erhoben”. Der Betrug begann jedoch nach aktuellen Welt-Recherchen schon wesentlich früher als bisher bekannt. Bereits im Jahr 2000, so die Anklage, habe sich der Beschuldigte “unter Vorlage eines gefälschten Zeugnisses” bei dem Schulamt der Stadt Duisburg als Lehrkraft beworben und wurde auch angestellt.
Neun Jahre später bewarb sich der muslimische Felix Krull dann erfolgreich bei der Bezirksregierung Düsseldorf als Studienrat im Beamtenverhältnis. Im Zuge dieses Bewerbungsprozesses “habe er gefälschte Zeugnisse über das Bestehen der Ersten sowie der Zweiten Staatsprüfung vorgelegt”. Im Juli 2021 wusste die Bild zu berichten:
“Das NRW-Schulministerium trennte sich jetzt von Ahmet Ünalan. Anlass: ‘begründete Zweifel in Bezug auf die akademische Laufbahn’. Denn der smarte Duisburger führt den Doktortitel, weist sich selbst als ‘Prof. Dr.’ aus. Aber: Er ist weder Professor noch ist klar, ob er überhaupt eine Doktorarbeit geschrieben hat. Das Ministerium: ‘Hinsichtlich der eingereichten Promotionsurkunde läuft derzeit eine Sachverhaltsaufklärung’.”