Vielleicht wird echte Schokolade – wie vor Hunderten von Jahren – bald wieder ein teures Vergnügen und ein Privileg der Reichen sein. Vorausgesetzt natürlich, die derzeitige Krise bei der Versorgung mit Kakaobohnen kann nicht gelöst werden, sagt Larissa Saizewa, Leiterin der technologischen Abteilung des russischen Forschungsinstituts für die Süßwarenindustrie, in einem Gespräch mit der Zeitung Rossijskaja Gaseta. Und bei der pessimistischsten Prognose werden sich die Verbraucher mit schokoladenüberzogenen Süßigkeiten begnügen und sich an Schokoriegel gewöhnen müssen, die keine sind und auf der Grundlage von Kakaobutterimitaten hergestellt werden.
Jetzt haben die Schokoladenhersteller weltweit wegen des Rekordanstiegs der Kakaobohnenpreise begonnen, den Anteil der Kakaobutter in ihren Produkten zu verringern oder sie ganz durch andere Zutaten zu ersetzen. Kein Wunder: Denn Ende Februar des Jahres 2024 haben die Weltmarktpreise für Kakaobohnen wieder einmal einen historischen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Zentrums für Wirtschaftsprognosen der Gazprombank stiegen die Terminpreise im Laufe des Monats nicht nur an, sondern übertrafen das bisherige Allzeithoch von dem Jahr 1977 um satte 35 Prozent.