Der ungarische Premierminister Viktor Orbán hat am Samstag im rumänischen Siebenbürgen eine traditionelle Rede vor ethnischen Ungarn gehalten. Die Rede war Teil des Programms der 32. Sommerakademie in der Stadt Băile Tușnad (deutsch: Bad Tuschnad, ungarisch: Tusnádfürdö), die jährlich von der Fidesz-Partei organisiert wird. In Rumänien leben rund eineinhalb Millionen Ungarn. Rumänische Nationalisten versuchten zwischenzeitlich, die Rede Orbáns zu stören.
Laut Berichten der ungarischen Zeitung Magyar Nemzet und der Nachrichtenagentur Reuters kreiste Orbán in seiner Rede um das sich verändernde geopolitische Gleichgewicht und die Rolle Ungarns. Der ungarische Premierminister betonte, die ganze Welt durchlaufe eine Phase großer Veränderungen und einer besonders gefährlichen Zeit in der Geschichte der Menschheit. Als Ursache sieht Orbán laut eigener Aussage den Abstieg des Westens als Weltmacht zugunsten Chinas.
“Wir sehen, dass die amerikanische Dominanz kontinuierlich geschwächt wird.”
In der Weltpolitik gebe es laut Orbán keine ständigen Sieger und Verlierer. Nach seiner Einschätzung werde sich ein neues Gleichgewicht jedoch nicht über Nacht einstellen, sondern eine ganze Generation andauern. Aktuell bedeuteten westliche Werte drei Dinge: Migration, LGBTQ und Krieg. Hiergegen müsse sich Ungarn zur Wehr setzen.