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Pornocomic-Ballerspiel mit Hitler in der Hauptrolle – Laut Medien schlecht in allen Aspekten

Pornocomic-Ballerspiel mit Hitler in der Hauptrolle – Laut Medien schlecht in allen Aspekten

© Screenshot via “Sex with Hitler”

Die Erscheinung des Computerspiels “Sex with Hitler” zeugt … Nein, das ginge ja eigentlich gar nicht (Auskunft zu den Gründen siehe weiter unten). Besagtem Spiel bleibt die Tabellenführung verwehrt? Führung? Nein, eher nicht so.

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Werte Leser merken schon, diese Neuerscheinung in einem absolut profilfremden Medium ernsthaft zu kommentieren, ist recht schwierig. Kommentiert werden muss sie jedoch, allein schon damit nicht der Eindruck entsteht, es bestehe Provokation eines öffentlichen Ärgernisses oder gar Anlass zur öffentlichen Erregung (haha), und RT merke es nicht. Also, warum reden wir hier überhaupt darüber? “Sex with Hitler” ist auf der beliebten Computerspiel-Publishingplattform Steam erschienen, und somit dürfte es notwendig in den Empfehlungen der beiden Spielegenres auftauchen, deren Hybrid es darstellt, nämlich Ballerspiele in der Draufsicht und Eroges/Hentai-Lifesims, also interaktive Bilderbücher mit Erotik als Hauptthema. Außerdem ist das Spiel im grafischen Stil des japanischen Manga gehalten, sodass Steam es auch Liebhabern der japanischen Popkultur im Spielebereich (und mögen sie sich auch nur für deren unschuldigste Ausprägungen interessieren) ebenso empfehlen dürfte.

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Deswegen hier unsere Auskunft darüber, dass es das Spiel gibt – sich aber niemand darüber ärgern muss: Aus dem einfachen Grund, dass man damit sich selbst der Lächerlichkeit aussetzen würde, weil das Spiel in jeder Hinsicht schlicht grottenschlecht sein soll. Hiervon hat sich die Redaktion der US-Zeitschrift VICE überzeugt und nach eigener Angabe zahlreiche Bewertungen dazu bei Steam gelesen.

Der Plot sei mangelhaft: Ende des Zweiten Weltkriegs, der Spieler schlüpft in die Haut des Adolf Hitler im von Straßenkämpfen und Bombardements erschütterten Berlin und macht sich angesichts der vorrückenden Roten Armee auf die Flucht – will aber auf dem Weg ins Ausland noch einige Schönheiten ins Bett kriegen und muss sich den Weg freischießen. Mangelhaft sei auch die Action:

“Als Spiel ist es unten durch. Die Schießaction-Segmente in der Draufsicht fühlen sich unglaublich billig an. […] Jede Ballersequenz dauert nur wenige Minuten, und ihr folgen schlecht geschriebene Dialoge – die es irgendwie schaffen, gleichzeitig geistesgestört und langweilig zu sein.”

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Auch als Pornospiel sei “Sex with Hitler” in jeder denkbaren Hinsicht ebenso schlecht, schreibt VICE mit Verweis auf Nutzerbewertungen.

Doch am meisten würden sich die Nutzer über die schiere historische Ungenauigkeit beschweren: Adolf Hitler werde nicht als gebrechlicher, kranker Mann dargestellt, der er in der Realität war – sondern als muskelbepackter Frauenheld.

Doch vor allem hat die Hauptfigur des Spiels, anders als ihr historisches Vorbild, mal beide Hoden im Hodensack, mal gar keinen Hodensack – wobei er erwiesenermaßen nur einen (sichtbaren) Hoden hatte. Unter Historikern werde lediglich darüber gestritten, ob der erfolglose Maler sein rechtes (Zufall, der zur Überkompensierung führte?) Reichsjuwel in der Schlacht an der Somme an einen Granatensplitter verlor – oder ob bei ihm mit einem rechtsseitigen Kryptorchismus eine angeborene Missbildung vorlag: Hierfür sind im Jahr 2015 erhärtende Hinweise aufgetaucht. 

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Jedenfalls empfiehlt VICE als Alternative den Scharfschützensimulator Sniper Elite 3 – zwar ohne pornografische Gratifikation (die ohnehin stark zu bezweifeln wäre), doch dafür mit der Möglichkeit, dem bisher übelsten Tyrannen Europas den einen sichtbaren Hoden auch noch abzuschießen.

Das russische Online-Nachrichtenportal knife.media erwähnt in diesem Zusammenhang (ohne eine Qualitätswertung) das ebenfalls über Steam verfügbare Spiel “Heal Hitler”, wo man, ins Jahr 1925 versetzt, dem rechtsdrehenden Kneipenredner als Psychoanalytiker frei nach dem alten Witz “Heil ihn doch selber!” die Flausen auszutreiben versucht – mit dem Ziel, somit den Zweiten Weltkrieg und die Massenmorde an Juden, Slawen sowie Sinthi und Roma zu verhindern.

Übrig bleibt an dieser Stelle nur die Frage, ob man sich trotz der Nichtigkeit des Gegners nicht vielleicht doch noch bei den Betreibern der Publishingplattform Steam über das Spiel “Sex with Hitler” beschweren sollte.

Denn da wird einerseits suggeriert, etwa eine hochdekorierte Soldatin der Roten Armee würde sich dem (beschämenderweise auch noch auf der Flucht befindlichen) “GröFAZ” willentlich hingeben, wie dieser Screenshot nahelegt.

Das ist selbst dann ohne Wenn und Aber beleidigend, wenn man annimmt, dass die Figur der Soldatin die Hitler-Figur wirklich für Charlie Chaplin hält (der Hitler in seinem Film “Der große Diktator” bekanntlich sehr erfolgreich parodierte). 

Doch sich darüber aufzuregen, käme andererseits einer hochtrabenden Entrüstung über eine unanständige und dazu parodistische Aufschrift auf dem Sitz einer DIXI-Toilette gleich. Letztlich wertet der oben referierte VICE-Artikel, dass das Spiel wahrscheinlich nicht als Hassrede gemeint und am besten auch nicht so zu verstehen sei: Vielmehr scheine es sich dabei um ein sogenanntes Memebait zu handeln, also einen Inhalt, der den Konsumenten bewusst zur Parodie (in der Form von Internet-Memen) provozieren soll – und folgt man dieser Logik, dann ist auch das Spiel selbst als Parodie einzustufen.

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Die laut VICE völlig indiskutable Qualität des Spiels, das aus billig zusammenlizenzierten und lieblos zusammengeworfenen Inhalten gewürzt mit schier endlosen Tippfehlern in den Dialogen zu bestehen scheint, bewegt ebenso zu dieser Einschätzung wie einige bombastische Nutzerwertungstexte, die vor Holzhammer-Sarkasmus geradezu triefen. Nicht zuletzt sah Nikolai Semzow, Mitbegründer der russischen historisch-patriotischen Gedenkbewegung “Unsterbliches Regiment” (also jemand, der sich definitiv empören müsste, sofern Anlass bestünde), die Sache ähnlich: Von der russischen kombiniert professionell-zivilgesellschaftlichen Nachrichtenagentur Readus gefragt, ob das Spiel in Russland seiner Einschätzung nach etwa verboten werde, zweifelte er:

“Das Ermittlungskomitee dürfte kaum an so etwas teilnehmen wollen. Hätten sie [die Macher von ‘Sex with Hitler’, das Andenken an] jemanden aus unserem Heldenpantheon beschmutzt, so gäbe es hier einen Anlass, jemanden ins Kittchen zu befördern. Doch wenn sie sich über Hitler auslassen, so muss man ihn kaum vor Beleidigungen schützen; und andererseits denke ich, dieses Ballerspiel ist [ohnehin] nicht sehr beliebt.”

Außerdem scheinen laut diverser Artikel ohnehin genug Beschwerden bei Steam über dieses Spiel eingegangen zu sein. Das Spiel bei Steam nur zwecks Beschwerdeeinlegen aufzurufen, wäre verschwendete Zeit (davon abgesehen, dass dies möglicherweise die künftigen Spieleempfehlungen bei Steam auf unerwünschte Weise beeinflussen könnte).

Fazit: Abhaken, vergessen.

Eine uneingeschränkte Spielempfehlung gibt RT hingegen für Folgendes: 

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