Der kürzlich wiedergewählte Präsident El Salvadors, Nayib Bukele, hat auf seiner Lieblingsplattform X einen Wortwechsel mit einem BBC-Journalisten veröffentlicht. Bei dem Video handelt es sich allerdings um eine ältere Aufnahme, die von einer Anfang Februar veranstalteten Pressekonferenz stammt. Dort fragt der Reporter vor dem Hintergrund des Urnengangs am 4. Februar den Politiker nach den Vorwürfen der Menschenrechtler, wonach infolge der Kriminalitätsbekämpfung im Land tausende unschuldige Menschen hinter Gittern gelandet seien.
My full answer to the BBC:Mi respuesta completa a la BBC: pic.twitter.com/41Thpx70SV
— Nayib Bukele (@nayibbukele) February 20, 2024
Auf diese Kritik antwortete Bukele mit einer Gegenfrage, ob alle Menschen, die die britische Polizei einmal verhaftet habe, tatsächlich schuldig gewesen seien oder ob es unter den Verhafteten auch Unschuldige gegeben habe. Der Politiker verwies auf den harten Kampf gegen die brutale Bandenkriminalität im zentralamerikanischen Land. An den Journalisten gerichtet sagte er:
“Glaubst du, dass wir es verdient haben, zu sterben, nur weil wir Salvadorianer und daher eine Art Zweite-Klasse-Bürger sind? Dass man unsere Familien und unsere Kinder töten darf, weil eure liberalen Vorstellungen darüber, wie eine Demokratie auszusehen hat, respektiert werden müssen? Dass wir getötet werden dürfen, da wir euer Rezept nicht anwenden?”
Gleichzeitig erinnerte der Politiker an die tragische Geschichte seines Landes in den 1980er Jahren. Bukele warf dem Westen dabei vor, El Salvador in den damaligen Bürgerkrieg mit etwa 85.000 Toten und einer Million Flüchtlingen gestürzt zu haben. Mit Blick auf die USA sagte er:
“Sie finanzierten in El Salvador einen Krieg zwischen uns selbst, einen Krieg zwischen Geschwistern.”