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Salamitaktik bei der Einführung der digitalen Identität

Salamitaktik bei der Einführung der digitalen Identität

Quelle: Legion-media.ru © Christian OhdeSymbolbild

Zu Beginn des Jahres 2024 stellen die Krankenkassen ihre Administration auf die “digitale Identität” ihrer Mitglieder um. Mit der sogenannten “GesundheitsID” wird dabei die bisherige Krankenkassenkarte im Prinzip überflüssig. Sinn und Zweck dieser Umstellung sei es, den Patienten den Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen zu erleichtern, heißt es in einem Bericht des Fachportals Inside Digital vom Dienstag.

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Für diese digitalen “Erleichterungen” bei den Patienten setze sich demnach insbesondere die Gesellschaft für Telematikanwendungen, Gematik, ein. Konkret könne man dadurch mit dem Smartphone digitale Anwendungen, wie zum Beispiel das digitale Rezept, nutzen oder Einsicht in die eigene digitale Patientenakte bekommen.

Die neue Digitalverwaltung der Gesundheitsdaten sei zur Erleichterung der Versicherten geschaffen worden und sei ähnlich leicht zu bedienen wie das Onlinebanking, verglichen die Digitalexperten von Inside Digital. Wer sich also ab dem 1. Januar 2024 eine GesundheitsID anlegen will, benötigt dafür nur ein NFC-fähiges Smartphone, die eigene Versichertennummer und die Freischaltung der Online-Funktion seines Personalausweises.

Für die Freischaltung des Online-Personalausweises müsse man wiederum nur die sechsstellige PIN eingeben, die man seit 2010 bei jeder Neuausstellung des Personalausweises automatisch erhält. Bei der Einrichtung der digitalen Gesundheitsidentität komme diese Personalausweis-PIN jetzt zur Anwendung.

Zunächst müsse man sich dafür im Google Play Store oder Apple App Store die AusweisApp auf sein eigenes Smartphone laden. Die AusweisApp könne man demnach nicht von deutschen Ausweisbehörden erhalten, sondern nur von den Digitalkonzernen Google oder Apple. Die Personalausweis-PIN müsse man nach dem Herunterladen der Google- oder Apple-Software einfach in die AusweisApp auf dem Smartphone eingeben.

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Damit wäre die Ausweisidentität auch schon mal auf dem Smartphone deponiert. Nachdem man sich also ab diesem Zeitpunkt mit seinem Smartphone ausweisen könne, solle man sich an die eigene Krankenkasse wenden. Diese würde einem dann den Gesundheitsidentitätscode mitteilen.

Ab dem Jahr 2026 bräuchten die Patienten beim Arztbesuch keine Gesundheitskarte mehr, weil sie sich dann mit der digitalen Identität ausweisen könnten. Bis “auf weiteres” sei aber geplant, so das Fachportal, dass die Gesundheitsidentität auf dem Smartphone nur eine Alternative sei, die sich die Versicherten einrichten dürften. Dazu kommentierte Inside Digital:

“Wer also lieber weiterhin die Plastikkarte mit sich herumträgt, kann das tun, ohne eine digitale Identität anzulegen.”

An dieser Stelle nimmt der Inside-Digital-Autor an, dass die fortgesetzte Nutzung der Gesundheitskarte insbesondere für ältere Menschen “eine Erleichterung” sein dürfte. Wobei der Artikelverfasser zu Beginn des Beitrags allerdings die GesundheitsID als Erleichterung für die Versicherten eingeordnet hatte. Jedenfalls scheint es entsprechend der Darstellung auf dem Fachportal im ersten Schritt vielmehr darum zu gehen, die Einrichtung des digitalen Personalausweises auf dem Smartphone voranzutreiben. Quasi ganz nebenbei sollen jetzt alle ihren Personalausweis bei Google und Apple einrichten, weil man ihnen damit den erleichterten Zugang zu “digitalen Gesundheitsanwendungen” verspricht.

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