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Die Polizeikriminalstatistik (PKS) 2022, die der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im April vorstellte, zählte 8.160 Messerangriffe – also über 20 Angriffe pro Tag, ein Anstieg um über 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2021.
Laut der bundeseinheitlichen Definition des BKA sind Messerangriffe Tathandlungen, “bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird”. Das bloße Mitführen eines Messers reicht also für eine Erfassung als Messerangriff noch nicht aus.
Messerangriffe bei Raubdelikten nicht mitgezählt
Wie eine Recherche von Tichys Einblick (TE) zeigt, liegt die eigentliche Zahl der Messerangriffe in Deutschland jedoch weitaus höher, als viele Medien meldeten. Neben der Zahl der Messerangriffe gebe es nämlich auch die Anzahl der Messerangriffe bei Raubdelikten, die 2022 bei 4.195 lag. Addiert man diese Zahl zu den Messerangriffen hinzu, kommt man bereits auf 12.355 Angriffe bundesweit, über 30 pro Tag.
Hinzu kommen noch die Zahlen der einzelnen Bundesländer bzw. der Landeskriminalämter. Diese seien zwar nicht überall vollständig, angesichts der vorhandenen Daten komme man laut Schätzungen von TE aber anstelle der offiziell 8.000 auf 21.000 Messerangriffe in Deutschland im Jahr 2022. Wobei das immer noch die “Untergrenze des Phänomens” sei, wie in dem Artikel betont wird. Statt über 20 wären es demnach tatsächlich fast 60 Angriffe pro Tag.
Öffentlichkeit soll Gesamtzahl nicht erfahren