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Schweden: Ex-Geheimdienstmitarbeiter als russischer Spion verurteilt

Schweden: Ex-Geheimdienstmitarbeiter als russischer Spion verurteilt

Quelle: Gettyimages.ru © Bill Oxford

Ein Gericht in Stockholm hat zwei Brüder, Peyman und Payam Kia, wegen der Spionage für Russland schuldig gesprochen. Das Gericht stellte fest, dass die Angeklagten rund zehn Jahre lang “Russland und den GRU unterstützt” haben, indem sie Moskau Informationen lieferten, “die die Sicherheit Schwedens gefährden könnten”. Der 42-jährige Peyman Kia, ein ehemaliger Mitarbeiter des schwedischen Geheimdienstes, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Payam Kia muss für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.

Den Ermittlungen zufolge soll der ältere Bruder während seiner Arbeit für den schwedischen Geheimdienst und die Armee geheime Informationen für Moskau beschafft haben. Auf seinem privaten Computer sollen mehrere Verschlüsselungsprogramme installiert gewesen sein, die die Aktivitäten des Nutzers verbergen sollen. Der jüngere Bruder beteiligte sich demnach an der Planung der Taten und pflegte die Kontakte zum russischen Militärgeheimdienst GRU. Bei seiner Verhaftung hatte er eine Festplatte zerbrochen und weggeworfen. Die Handlungen haben allein auf die eigene Bereicherung abgezielt, hieß es in dem Gerichtsurteil.

Der Prozess dauerte mehr als ein Jahr. Staatsanwalt Mats Ljungqvist bezeichnete den Fall als einzigartig und sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk SVT, das Land habe so etwas “seit über 20 Jahren” nicht erlebt. Ein Teil der Anhörung fand hinter verschlossenen Türen statt.

Die Angeklagten haben sich nach Angaben ihrer Anwälte nicht schuldig bekannt. Der Anwalt, der Peyman Kia vertritt, erklärte, sein Mandant habe viele Jahre lang für die Sicherheits- und Nachrichtendienste gearbeitet und Zugang zu einer großen Menge an Geheimdokumenten gehabt. Kia weise den Verdacht zurück, dass er etwas Falsches oder Kriminelles getan haben könnte. Peyman werde gegen die lebenslange Haftstrafe Berufung einlegen, kündigte der Anwalt an.

Schwedens Nachrichtendienst Säpo hatte bereits Anfang des Jahres mit zunehmenden russischen Geheimdienstaktivitäten im Land gerechnet. Besonders bei der Energieversorgung, Telekommunikation und dem Transport von kritischen Gütern müsse man sich vor Spionage und Sabotage in Acht nehmen, schrieb die Säpo. Angriffe gegen Schweden in diesen Sektoren könnten auch Schäden für das übrige Europa bedeuten. Säpo-Chefin Charlotte von Essen sagte, man müsse diese Bedrohung aus der Perspektive betrachten, dass Russland Schweden als Teil Europas und auch Teil der NATO ansehe. “Wir können damit rechnen, dass russische sicherheitsgefährdende Aktivitäten gegen Schweden zunehmen”, stellte sie fest.

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