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Selenskij kündigt allen Chefs regionaler Rekrutierungsbüros in der Ukraine

Selenskij kündigt allen Chefs regionaler Rekrutierungsbüros in der Ukraine

Quelle: AP © Efrem LukatskyDer ukrainische Präsident Wladimir Selenskij während einer Pressekonferenz in der nordukrainischen Stadt Sumy

Der Präsident der Ukraine Wladimir Selenskij hat die Entlassung aller Leiter der regionalen militärischen Rekrutierungszentren des Landes angekündigt. Für die Umsetzung der Entscheidung, die bei einer Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrates getroffen wurde, soll der Oberkommandierende der Streitkräfte der Ukraine Waleri Saluschny verantwortlich sein. Neue Leiter der Rekrutierungsbüros werden vor deren Ernennung vom ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) zu überprüfen sein.

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Selenskij begründet die einschneidende Maßnahme mit Korruptionsvorwürfen. Unter Berufung auf Berichte von Sicherheitsdiensten und Strafverfolgungsbehörden spricht der ukrainische Präsident von über 112 eingeleiteten Strafverfahren gegen Rekrutierungsbeamte. Weitere 33 sollen derzeit unter entsprechendem Verdacht stehen. Darum müssten in der Zukunft Menschen mit Fronterfahrungen diese Posten bekleiden. Selenskij schreibt auf Telegram wörtlich:

“Dieses System sollten Menschen leiten, die genau wissen, was Krieg ist und warum Zynismus und Bestechung im Krieg Landesverrat sind. Stattdessen können Soldaten, die an der Front waren oder nicht mehr in den Schützengräben sein können, weil sie ihre Gesundheit oder Glieder verloren haben, aber ihre Würde bewahren und keinen Zynismus besitzen, mit dem Rekrutierungssystem betraut werden.”

Anfang August hatte die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine fast 100 Durchsuchungen in Rekrutierungsbüros in elf Gebieten des Landes durchgeführt. Infolgedessen sei nach offiziellen Erklärungen auch ein großangelegtes System der Wehrdienstverweigerung aufgedeckt worden. Beamte der regionalen Einberufungsstellen sollen Bescheinigungen ausgestellt haben, mit denen Männer aus gesundheitlichen Gründen als untauglich für den Militärdienst erklärt worden seien. Im Durchschnitt kostete die Betroffenen ein solches Dokument 6.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 5.400 Euro).

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