Der Verlauf des Bild-Interviews beinhaltet in einem bekannten Rundumschlag trivialer bis politischer Inhalte einleitend die “Vorsätze für das neue Jahr” seitens des bayerischen Ministerpräsidenten, um im Schnelldurchlauf gewohnt oberflächlich über das Thema der Stunde: “Brot- oder in der Böller-Fraktion”, fließend zu weltpolitischen “Herausforderungen zum Thema Krieg und Frieden” zu gelangen. Alle angesprochenen Punkte werden von Söder professionell pariert, zu dem Punkt “Kein Vertrauen in die Bundeswehr?” erfolgten aber erkenntnisreiche Wahrnehmungen des beliebigen und flexiblen “Nutzen-Hardliners”.
Söders Jahreswechselmotto lautet demnach “immer gesund und fit bleiben”, da dies “einen klaren Blick und positives Denken bringt.” Zum Thema Böllerverbot wird gnädig festgestellt:
“Man sollte wegen einiger Halbkrimineller, wie zum Beispiel letztes Jahr in Berlin, nicht alle anderen bestrafen. Städte können aus Sicherheitsgründen bestimmte Stadtteile vom Böllern ausschließen. Aber ein generelles Verbot ist nicht verhältnismäßig.”
Die “größte Sorge” für Söder stelle die “Herausforderung zum Thema Krieg und Frieden” dar. Der Vollblutpolitiker sei sich sicher:
“Um unsere Sicherheitslage ist es nicht gut bestellt. Seit 1990 war es für Deutschland nie so unsicher wie jetzt.”
Bei der Bundeswehr, so seine Informationen, würde man einräumen, “wie sehr man Russlands Durchhaltevermögen unterschätzt habe.” Söder stellt daher für die Bild-Leser unmissverständlich klar:
“Sollte Russland in der Ukraine gewinnen und sich die USA aus Europa zurückziehen, wird es ernst für uns. Daher müssen wir die Bundeswehr endlich massiv stärken. Deutschland steht vor einer Generationenaufgabe. Es braucht einen Masterplan zur Landesverteidigung für die nächsten zehn Jahre.”