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Spionage: In Russland verurteilter US-Amerikaner Paul Whelan fühlt sich von seiner Heimat verraten

Spionage: In Russland verurteilter US-Amerikaner Paul Whelan fühlt sich von seiner Heimat verraten

Quelle: Sputnik © RIA NowostiArchivbild: Paul Whelan

Der US-Amerikaner Paul Whelan, der in Russland eine 16-jährige Haftstrafe in einem Spionagefall verbüßt, hat in einem Interview mit der BBC erzählt, dass er sich von seinem Land im Stich gelassen fühle.

Medien: USA machen Russland "ernsthaften Vorschlag" für Austausch von Paul Whelan

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Russland und die USA hatten im vergangenen Jahr zweimal Gefangene ausgetauscht: im April 2022 Konstantin Jaroschenko (in den USA wegen Drogenschmuggels angeklagt) gegen Trevor Reed (Angriff auf die Polizei) und im Dezember Wiktor But (Waffenhandel und Unterstützung des Terrorismus) gegen Brittney Griner (Drogenschmuggel). Whelan betrachtet die Entscheidung, ihn nicht in diese Listen aufzunehmen, als “schweren Verrat”.

Whelan zufolge sei ihm bekannt, dass die USA Russland verschiedene Vorschläge unterbreiteten, mit denen Moskau jedoch nicht einverstanden war. Beide Seiten “drehen sich im Kreis, es ist, als ob man Spaghetti an die Wand wirft, um zu sehen, welche davon hängen bleiben”. Der US-Amerikaner erinnerte dabei daran, dass seit seiner Inhaftierung bereits fünf Jahre vergangen sind. Er fügte hinzu:

“Das Problem ist, dass mein Leben wegfließt, während sie das tun.”

Paul Whelan wurde im Dezember 2018 in Moskau festgenommen und nach Artikel 276 des Strafgesetzbuches (Spionage) angeklagt. Nach der Version der Ermittler sei er bei den US-Geheimdiensten tätig gewesen: Er habe in Russland geheime Informationen gesammelt und versucht, Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB und des Verteidigungsministeriums anzuwerben. Er bekannte sich nicht schuldig. Im Sommer 2020 wurde Whelan verurteilt. Nach dem Gerichtsurteil habe Moskau angeboten, ihn gegen But auszutauschen, aber Donald Trump, der damalige US-Präsident, habe es abgelehnt, so Whelan gegenüber der BBC. Weiter hieß es:

“Es ist sehr stressig zu wissen, dass ich schon vor ein paar Jahren zu Hause hätte sein können. Es ist sehr belastend zu wissen, dass sie diese Fehler gemacht haben. Im Grunde haben sie mich hier im Stich gelassen.”

Nach Whelans Ansicht sei sein Leben ruiniert worden: Er habe seinen Job und seine Wohnung verloren und sei vor Kurzem von einem anderen Gefangenen angegriffen worden. Nach Angaben des russischen föderalen Strafvollzugsdienstes FSIN kam es Ende November in der Strafanstalt 17 in Mordowija mit strengen Haftbedingungen zu einem Konflikt zwischen Whelan und einem anderen Gefangenen aus “häuslichen Gründen”, bei dem der US-Amerikaner mit der Hand ins Gesicht geschlagen wurde.

Whelan befürchtet, dass auch der nächste Austausch ohne seine Beteiligung stattfinden wird. Dem US-Bürger zufolge werde sein Fall jedes Mal “nach hinten geschoben, als wäre dieser weniger wichtig”.

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