Kaum noch Devisen und Treibstoff: Nichts geht mehr auf Sri Lanka
Rajapaksa hatte seinen russischen Kollegen Wladimir Putin in einem Telefonat unter anderem um einen Kredit zum Kauf von Benzin gebeten, wie er auf Twitter schrieb. Ein Mitarbeiter des Energieministeriums in Sri Lanka erklärte am Donnerstag, es seien bereits zwei Vertreter russischer Ölfirmen in Colombo angekommen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass es bei dem Gespräch am Mittwoch um eine mögliche Hilfe gegangen sei. Es sei allerdings bisher keine Entscheidung getroffen worden. Russland müsse erst seine Möglichkeiten ausloten und die Frage klären, sagte er.
Rajapaksa schrieb am Mittwoch auf Twitter weiter, er habe Putin auch gebeten, dafür zu sorgen, dass die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot Sri Lanka wieder anfliegen werde. Russische Urlauber sind für das auf Tourismus angewiesene Sri Lanka eine wichtige Einnahmequelle.
Sri Lanka: Demonstranten stürmen den Präsidentenpalast in der Hauptstadt. pic.twitter.com/D7NsQLAqab
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) July 9, 2022
Die Regierung hatte angesichts der seit Wochen anhaltenden Proteste am Freitag eine unbefristete Ausgangssperre verhängt. Auf Druck von Bürgerrechtsgruppen, Anwälten und buddhistischen Mönchen, die die Demonstrationen unterstützen, nahm sie die Maßnahme aber zurück.
Neue Entwicklung am Nachmittag:
Am frühen Nachmittag berichtete der britische Nachrichtensender BBC, der Premierminister Sri Lankas, Ranil Wickremesighe, habe seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er wolle damit Platz schaffen für eine gemeinsame Regierung aller Parteien.