94 Prozent der Beteiligten einer Umfrage des US-amerikanischen Umfrageinstituts Gallup in Afghanistan haben angegeben, dass ihre Lebenssituation so schlecht ist, dass sie “leiden”, wie das Unternehmen in einer Erklärung auf seiner Webseite mitteilte. Dieser Wert stellt nicht nur einen Rekord für Afghanistan, sondern für alle Staaten, in denen Gallup ähnliche Umfragen durchführt, seit 2005 dar. Die Befragten hatten die Möglichkeit, ihre jetzigen und zukünftigen Lebensumstände auf einer Skala von null bis zehn zu bewerten. Jene, die dabei vier oder weniger angaben, werden als “leidend” eingestuft.
Gallup führte die Umfrage im Zuge der Machtübernahme der radikalislamistischen Taliban-Miliz und des Abzugs der verbleibenden US-amerikanischen Truppen durch. Die Anzahl der Afghanen, die ihre eigene Lebenssituation als katastrophal bezeichnen, ist laut den Umfragen vorhergegangener Jahre seit 2016 ansteigend. Während die Anzahl der Afghanen, die ihre Lebenssituation als gut bezeichneten, seit 2006 nie mehr als 12 Prozent betrug, ist der Anteil jener, die ihre Situation zumindest als durchwachsen einschätzten, von 82 Prozent im Jahr 2006 auf sechs Prozent im Jahr 2021 geschrumpft.