Einem Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) zufolge wurden in der Ukraine russische Kriegsgefangene im Zeitraum zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 gefoltert. Wie es heißt, befragten Mitarbeiter des OHCHR 44 Kriegsgefangene an Internierungsorten, die sich in den ukrainischen Gebieten Dnjepropetrowsk, Charkow, Ljwow, Nikolajew, Sumy, Winniza und Saporoschje befinden.
“Diese russischen Kriegsgefangenen machten zwar keine Anschuldigungen über Folterungen in den Einrichtungen geltend, machten aber glaubwürdige Aussagen über Folterungen oder Misshandlungen an Transitpunkten nach ihrer unmittelbaren Evakuierung vom Schlachtfeld.”
Acht Personen sollen laut dem UN-Bericht angegeben haben, dass sie in den Kellern von Privathaushalten festgehalten worden waren, höchstwahrscheinlich im Gebiet Charkow. Einige von ihnen verbrachten dort mehrere Tage, andere bis zu anderthalb Monate.
Dreizehn Kriegsgefangene berichteten, dass sie während der Verhöre mit Holzstöcken geschlagen wurden. Weiter berichteten die Gefangenen, dass sie mit Elektroschocks gefoltert wurden. Hierfür verwendeten die ukrainischen Kräfte militärische Feldtelefone oder andere elektrische Geräte. Darüber hinaus inszenierten die Peiniger Scheinhinrichtungen und drohten russischen Soldaten in zwei Fällen mit sexueller Gewalt.