Der ehemalige US-Präsident Donald J. Trump wurde am Freitag von einem Geschworenengericht in New York dazu verurteilt, 83,3 Millionen US-Dollar (rund 77 Millionen Euro) an die Schriftstellerin E. Jean Carroll zu zahlen. Laut Urteilsverkündigung habe er sie im Jahr 2019 verleumdet, nachdem sie ihn einer jahrzehntealten Vergewaltigung beschuldigt hatte. Carroll hatte zuvor in einer ersten gleichlautenden Klage im Mai 2023 rund fünf Millionen Dollar zugesprochen bekommen. Trump bezeichnete die Entscheidung der Geschworenen als “absolut lächerlich” und kündigte an, umgehend gegen das Urteil Berufung einzulegen. Der diesbezügliche Prozess könnte Monate oder länger dauern, sagen US-Medien.
Das mehr als üppige Millionenurteil überraschte selbst die Klägerin und ihr Anwaltsteam. Carroll selbst hatte im zweiten Prozess weitere zehn Millionen Dollar gefordert. Ihre Anwälte hatten zuvor argumentiert, dass eine weitere hohe Entschädigung notwendig sei, um Trump davon abzuhalten, sie weiterhin in jeglicher Form anzugreifen. Nach weniger als drei Stunden Beratung sprachen die Geschworenen dann Carroll einen Strafschadenersatz in Höhe von 65 Millionen US-Dollar zu und stellten fest, dass Trump mit Vorsatz gehandelt habe. Zusätzlich zu den 65 Millionen US-Dollar sprachen die Geschworenen Frau Carroll 18,3 Millionen US-Dollar Schadenersatz für ihr psychisches Leiden zu. Dies ergibt die Gesamtsumme von 83,3 Millionen US-Dollar.