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Wegen des Klimawandels soll der Rhein umgebaut werden

Wegen des Klimawandels soll der Rhein umgebaut werden

© Felicitas RabeEin Ausflugsschiff auf dem Rhein am 15. August 2022

Nach Angaben der Stadtentwässerungbetriebe Köln wurde am 15. August um 06:00 Uhr ein Rheinwasserstand von 0,75 Meter Kölner Pegel (KP) gemessen. Für Dienstag werde ein Rheinwasserstand von 0,70 Meter KP ± fünf Zentimeter erwartet. Voraussichtlich werde sich der Rheinwasserstand in Köln in den nächsten Tagen kaum verändern.

Der Rheinpegel in Köln am 15. August 2022Felicitas Rabe

Screenshot des Wasserstand-Schaubilds vom 15. August 2022 zum Wasserpegel in Köln mit Hinweis auf Duisburghttps://www.koeln.de/wetter/rheinpegel/

Jetzt gibt das durch die Dürre verursachte das Niedrigwasser laut Kölner Stadtanzeiger bei Leverkusen mittlerweile schon jahrzehntelange Geheimnisse frei.

Metallsucher im ausgetrockneten Flussbett des Rheins in Köln-Poll, 15. August 2022Felicitas Rabe

Wie das Handelsblatt am Sonntag berichtete, liegt dem Niedrigwasser auch politisches Versagen zugrunde. Der Zeitung zufolge ist der seit Wochen fallende Rheinpegel ein Beispiel dafür, wie der Klimawandel dafür sorge, dass Deutschland immer heißer und trockener werde – mit dramatischen Folgen für Landschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Rhein sei nun so ausgetrocknet, dass er streckenweise für den kommerziellen Schiffsverkehr nicht mehr befahrbar sei.

Eine Gans im ausgetrockneten Flussbett des Rheins in Köln-Poll, 15. August 2022Felicitas Rabe

Unternehmen, die auf Europas größte Wasserstraße zur Rohstoffversorgung angewiesen seien, hätten schon seit Wochen ihre Lager aufzufüllen und alternative Transportwege auszuloten. Bei anhaltendem Niedrigwasser seien Produktionsdrosselungen nicht ausgeschlossen, heißt es im Handelsblatt.

Ausflügler beim steilen Zustieg auf ein Ausflugsschiff an der Kölner Rheinpromenade in der Kölner Altstadt, 15. August 2022Felicitas Rabe

Zwar habe die Wirtschaft bereits 2018 einen Acht-Punkte-Plan gegen Niedrigwasser mit dem Verkehrsministerium vereinbart, um sich zukünftig auf solche Ereignisse vorzubereiten. Doch auf den entscheidenden Beitrag warte man bis heute:

“Aber der maßgebliche Beitrag der Politik steht hingegen noch aus: nämlich die Schiffbarkeit des Rheins durch Umbau zu verbessern”, stellte die Zeitung fest.

Ein Ausflugsschiff passiert ein ausgetrocknetes Flussbett in Köln-Poll, 15. August 2022Felicitas Rabe

Daher sei das erneute Niedrigwasser nur ein Beispiel für das Versäumnis von Bund und Ländern, die richtigen Weichenstellungen für den Klimawandel vorzunehmen. Zudem fehle für den Schutz von Risikogruppen auch ein nationaler Hitzeaktionsplan. Jetzt dulde die Zeit keinen Aufschub mehr. 

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