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Wegen russischer Inlandsrestriktionen: Ölpreise steigen

Wegen russischer Inlandsrestriktionen: Ölpreise steigen

Quelle: Gettyimages.ru © Christian Ohde/McPhoto/ullstein bildSymbolbild

Die Ölpreise haben am Donnerstag im Handel sprunghaft angezogen, nachdem bekannt wurde, dass die russische Regierung vorübergehende Beschränkungen für die Ausfuhr von Motorbenzin und Dieselkraftstoff verhängt hat.

Wie der Pressedienst der russischen Regierung am Donnerstag mitteilte, wurde ein entsprechender Erlass von Regierungschef Michail Mischustin unterzeichnet. Die Entscheidung wurde getroffen, um die Kraftstoffpreise auf dem heimischen Markt zu stabilisieren. Die Regierung teilte in einer Erklärung mit:

“Die vorübergehenden Beschränkungen werden zu einer Sättigung des Kraftstoffmarktes beitragen, was wiederum zu niedrigeren Preisen für die Verbraucher führen wird.”

Nach Angaben des Kremls gilt die Maßnahme jedoch nicht für Kraftstoffe, die im Rahmen zwischenstaatlicher Vereinbarungen an Mitglieder der von Moskau geführten Eurasischen Wirtschaftsunion geliefert werden, zu der auch Weißrussland, Kasachstan, Armenien und Kirgisistan gehören.

Laut dem russischen Energieministerium wird dieser Schritt auch dazu beitragen, unerlaubte “graue” Exporte von Kraftstoffen zu verhindern.

Russland verhängt Exporteinschränkungen für Benzin und Diesel

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Vor diesem Hintergrund lag der Preis für November-Rohölfutures der Sorte Brent an der Londoner Terminbörse ICE Futures am Donnerstag um 18:30 Uhr Moskauer Zeit (17:30 Uhr Berliner Zeit) bei 94,15 US-Dollar pro Barrel und damit 0,62 US-Dollar (0,66 Prozent) über dem Schlusskurs der vorangegangenen Sitzung. Der Preis für WTI-Rohöl-Futures für November stieg beim Handel an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) um 0,79 US-Dollar (0,88 Prozent) auf 90,45 US-Dollar pro Barrel. Zuvor waren die Kosten für Brent auf 94,6 US-Dollar pro Barrel und für WTI auf 90,98 US-Dollar pro Barrel gestiegen.

Die Dieselpreise in Europa stiegen nach der Ankündigung russischer Beschränkungen am Donnerstag um fast fünf Prozent auf mehr als 1.010 US-Dollar pro Tonne, berichtet die Financial Times.

Am heutigen Freitag waren die Brent-Futures um 11:30 Uhr GMT (12:30 Berliner Zeit) auf über 94 US-Dollar pro Barrel gestiegen, während die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) um etwa ein Prozent auf über 90 US-Dollar pro Barrel zulegte.

Die Entscheidung Russlands, eines der größten Diesellieferanten der Welt, werde die Knappheit auf dem Weltmarkt wahrscheinlich noch verschärfen. Alan Gelder, Vizepräsident von Wood Mackenzie für die Bereiche Raffinerie, Chemie und Ölmärkte, merkte an:

“Auch wenn es sich um eine vorübergehende Einschränkung handelt, werden die Folgen schwerwiegend sein, da Russland weiterhin ein wichtiger Exporteur von Diesel auf den Weltmarkt ist. Es wird für das globale Raffineriesystem schwierig sein, die verlorenen russischen Lieferungen zu einem Zeitpunkt zu ersetzen, zu dem die weltweiten Dieselbestände auf einem niedrigen Niveau sind.”

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