“Gräuelpropaganda wie zur Nazi-Zeit” – Widerstand gegen die Ausstellung “Russian War Crimes”
Die Russen seien ein “Übel”, das von der Ukraine und ihren Verbündeten für immer niedergerungen werden müsse. Denn “Moskau” habe die Ukrainer immer durch “Genozide” vernichten wollen, in den 1930er-Jahren, während des sogenannten “Holodomors”, und auch jetzt, durch eine “unprovozierte brutale Aggression gegen die Ukraine”. Kanada stehe hingegen immer auf der “Sonnenseite der Geschichte”, schmeichelte der Präsident seinen Gastgebern – damals, im Ersten und Zweiten Weltkrieg, und auch jetzt. Was er für das Gute gehalten hat – die Unterstützung Kanadas in der Anti-Hitler-Koalition oder die Einschleusung ukrainischer SS-Veteranen, die “gegen die Russen” gekämpft haben –, sagte er nicht.
Schließlich äußerte er die Hoffnung, dass eines Tages auch in Kanada ein Denkmal für den Sieg der Ukraine über die russische Invasion errichtet wird. Trudeau bezeichnete hingegen in seiner Rede den Besuch als Gelegenheit, Selenskij zu zeigen, “wie stark und unmissverständlich wir an der Seite der Ukraine stehen”, indem er zusätzliche 650 Millionen kanadische Dollar (482 Millionen Euro) für den Erwerb von 50 gepanzerten Fahrzeugen über drei Jahre ankündigte, die in Kanada gebaut werden sollen.
Selenskijs Besuch in Kanada ist in vielerlei Hinsicht bezeichnend. In keinem anderen Land der Welt ist der Einfluss der ehemaligen Exil-Ukrainer so stark wie in Kanada. Mit einem Bevölkerungsanteil von knapp vier Prozent stellt die Gruppe inzwischen auch Spitzenkräfte für Politik. Vize-Premierministerin Chrystia Freeland, die Enkelin des nationalsozialistischen Propagandisten Michel Chomjak ist dafür ein schillerndes Beispiel. Das sichert die andernorts schon wankende Unterstützung.