USA wollen Ausschluss Russlands aus G20 – China übt Kritik
Moskau und Peking haben in einer Reihe von Bereichen unterschiedliche Interessen, aber es besteht Konsens darüber, dass sie einander politischen Spielraum verschaffen und als Gegengewicht zu den USA und ihren Allianzen fungieren, da sie auf ein multipolares Umfeld setzen.
Russlands Offensive in der Ukraine lenkte Washington zwar von seiner indopazifischen Agenda ab, aber sie sorgte auch für Unsicherheit auf den Märkten und eine Stärkung des Einflusses der USA in der EU und ermutigte Taiwan, die Krise auszunutzen, um sich mehr politischen Raum zu verschaffen. China unterhielt auch enge Handelsbeziehungen zur Ukraine, die sich 2017 der Neuen Seidenstraße angeschlossen hatte.
Es ist klar, dass die USA versuchen, die Krise zu nutzen, um einen Keil zwischen Peking und seine Verbündeten zu treiben, und in ihrem Bestreben, sowohl Russland als auch China zu isolieren, versuchen sie, Peking eine Mitschuld an Moskaus “Spezialoperation” zuzuschieben. Mit der Fortsetzung des Krieges wird Peking zweifellos seine strategischen Prioritäten neu setzen. Aus einer Reihe von Gründen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass sich Chinas Kalkül dadurch ändert.
Erstens: Selbst wenn Peking explizit gegen Moskau vorginge, würden die USA als Gegenleistung ihren derzeitigen Kurs gegenüber China nicht ändern. Peking hat daher keinen Grund, Washington zu vertrauen oder mit ihm zu verhandeln. Es sollte nicht vergessen werden, dass die USA vor dem Ukraine-Konflikt China des Völkermords an den Uiguren beschuldigt, eine Hetzkampagne gegen die Olympischen Winterspiele inszeniert, immer mehr chinesische Unternehmen auf die schwarze Liste gesetzt, feindliche Militärblöcke wie AUKUS (Australien, Großbritannien und die USA) und Quad (Australien, Indien, Japan und die USA) geschaffen und versucht hatten, in der Taiwan-Frage etwas zu bewegen. Es wäre naiv anzunehmen, dass Washington in der vergeblichen Hoffnung, Peking werde sich gegen Moskau wenden und seinen wichtigsten strategischen Partner fallen lassen, nur um die USA und ihre Verbündeten zu beschwichtigen, seinen Kurs ändern würde.
Zweitens hat China erkannt, dass die USA es als ihre Hauptbedrohung und ihren Hauptkonkurrenten betrachten, während Russland in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht weniger in der Lage ist, auf globaler Ebene zu konkurrieren. Auch wenn Peking weiterhin zu Frieden und Dialog in der Ukraine aufruft, wird es sich dennoch weiterhin auf die Seite Moskaus stellen, wenn es darum geht, die Erweiterung der NATO abzulehnen, und stattdessen einen “ausgewogenen, effektiven und nachhaltigen Sicherheitsmechanismus” fordern. Dies steht im Einklang mit seiner bisherigen Position zur Schaffung von US-geführten Bündnisblöcken, die auf Nationen wie China abzielen, und der daraus resultierenden Mentalität des Kalten Krieges. China machte nie einen Hehl aus seiner Ansicht, dass die USA “auf der falschen Seite der Geschichte” stehen.
US-Admiral bereit zu “Kampf und Sieg”, wenn Abschreckung gegen China versagt
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass China zwar die Ungewissheit des Konflikts in der Ukraine nicht schätzt, aber den USA keinen Gefallen schuldet, wenn es um die Rolle geht, die sie bei der Wiederherstellung der Stabilität spielen werden. Washington, das einen Kalten Krieg gegen Peking führen wollte, versucht nun, die Reaktion des Landes auf die Ukraine-Krise zu kontrollieren, während es weiterhin abwechselnd droht und Zwang ausübt. Was die strategische Partnerschaft mit Russland anbelangt, so weigert sich das Land schlichtweg, seine Haltung zu ändern.
China und Russland teilen zwar nicht dieselbe Weltanschauung, wurden aber durch die politischen Strömungen des Westens zusammengebracht, der arrogant glaubt, seine Dominanz durchsetzen und seine Einflusssphären ohne Konsequenzen erweitern zu können. China wird sich zwar auf einen Dialog mit den USA einlassen, aber es wird im 21. Jahrhundert keine Wiederholung des chinesisch-sowjetischen Zerwürfnisses geben – was auch immer die USA gehofft haben mögen.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Übersetzt aus dem Englischen.
Source