Wie die Berliner Zeitung berichtet, haben sich am späten Mittwochnachmittag trotz eines Versammlungsverbotes einige Hundert Menschen auf dem Hermannplatz und auf der Sonnenallee in Neukölln zu propalästinensischen Aktionen versammelt. Viele von ihnen trugen Palästina-Flaggen und skandierten “Free, free Palestine”-Rufe. Ein Mann wurde von der Polizei abgeführt, nachdem er laut “Wir töten alle Juden!” gerufen hatte. Neben Arabern sieht man hin und wieder auch deutsche Linke auf diesen Demonstrationen – die bereits am Samstag eskaliert waren.
#Berlin Neukölln.#Hamas Anhänger kesseln deutsche #Polizei ein. Was für Luschen! Also die Polizei, meine ich.Und komme mir niemand mit der Ausrede …die dürfen ja nicht. Doch, sie dürfen. Sind aber wohl zu feige oder/ und unfähig. So habe ich das festgestellt. pic.twitter.com/FzIvd6piAC
— M. Markert (@MathiasMarkert) October 11, 2023
Auch wenn die Palästina-Solidaritätsdemos von der Polizei verboten wurden, kommen in #Neukölln immer wieder Protest-Gruppen zusammen. Trotz großer Polizeipräsenz kommt es auch zu antisemitische Ansprachen. pic.twitter.com/GAHmxwHKE1
— Berliner Zeitung (@berlinerzeitung) October 11, 2023
Polizei stellt per Durchsage klar: Die Veranstaltung ist verboten. Auch Ersatzversammlungen wie diese sind verboten – von heute bis einschließlich 17. Oktober. pic.twitter.com/TvKZtwsJ9C
— Apollo News (@apollo_news_de) October 11, 2023
Nur wenige hundert Meter vom Hermannplatz entfernt eskalierte bereits am Montag die angespannte Lage. Am Ernst-Abbe-Gymnasium an der Sonnenallee hatte sich Folgendes zugetragen, wie ein sich rasant verbreitendes Handyvideo zeigt: Ein Schüler wurde auf dem Schulhof von einem Lehrer ins Gesicht geschlagen. Daraufhin tritt der Schüler den Pädagogen. Auslöser des Konflikts war eine Palästina-Flagge, die ein anderer Schüler auf dem Schulhof zeigte. Der Lehrer hatte ihn im Vorfeld mehrfach aufgefordert, die Flagge einzupacken.
In Deutschland eskaliert die antipalästinensische Stimmung komplett. Ein Lehrer (!) hat in Berlin einem Schüler ins Gesicht geschlagen, nachdem dieser eine palästinensische Flagge hochhielt.Der Vorfall ereignete sich am Ernst-Abbe-Gymnasium. Laut ersten Augenzeugenberichten… pic.twitter.com/KFGG9HjuhW
— Tarek Baé (@Tarek_Bae) October 9, 2023
In dem arabisch-türkisch geprägten Stadtteil kocht der Nahostkonflikt immer wieder hoch – so waren im April zwei propalästinensische Demonstrationen durch den Berliner Senat verboten worden, weil Beobachtern zufolge israelfeindliche und antisemitische Parolen gerufen worden waren. Je nachdem, wie der aktuelle Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern weiter verlaufen wird, darf mit weiteren Eskalationen in Neukölln gerechnet werden.