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Nun offiziell: Lula da Silva kandidiert für die Präsidentschaft Brasiliens

Nun offiziell: Lula da Silva kandidiert für die Präsidentschaft Brasiliens

Quelle: AFP © NELSON ALMEIDA / AFPLula da Silva (Mitte) nach Bekanntgabe der Kandidatur mit Mitstreitern

Am 2. Oktober 2022 stehen in Brasilien Präsidentschaftswahlen an und nun kann sich die politische Linke Hoffnungen machen, das höchste Amt in dem größten Land Lateinamerikas zurückzuerobern. Der im Volk beliebte ehemalige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der dieses Amt schon in den Jahren 2003 bis 2010 bekleidete, bereitete am Sonnabend lang anhaltenden Spekulationen ein Ende und bestätigte, in das Rennen gegen den rechtskonservativen Amtsinhaber Jair Bolsonaro einzusteigen.

Lula kandidiert für die Arbeiterpartei PT, deren Mitglied er seit 1980 ist, und will sich um die Bildung einer Koalition aus linken Parteien und Parteien der Mitte bemühen. Bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur sagte er vor Tausenden Anhängern der Arbeiterpartei, Gewerkschaften und politischer Verbündeter in São Paulo:

Wir müssen Demokraten aller Herkünfte und Farben vereinigen, um der totalitären Bedrohung entgegenzutreten und sie zu schlagen. (…) Alles, was wir getan haben und was das brasilianische Volk erreicht hat, wird von der aktuellen Regierung zerstört.

Während der ersten Amtszeit Lula da Silvas in den Jahren 2003 bis 2011 blühte Brasilien wirtschaftlich auf. Großangelegte Sozialprogramme halfen damals Millionen Menschen aus der Armut. Allerdings war seine Präsidentschaft auch von Korruptionsskandalen in Brasilien gekennzeichnet und unter seiner Amtsnachfolgerin Dilma Roussef verspielte die Arbeiterpartei Sympathien von Wählern aus allen Schichten.  

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Im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2018, die schließlich Bolsonaro gewann, war Lula wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte die Ermittlungen gegen ihn stets als politisch motiviert zurückgewiesen. Im März 2021 hob ein Richter am Obersten Gerichtshof alle Urteile gegen den linken Ex-Präsidenten auf, was nun die erneute Kandidatur ermöglicht.

Lula da Silva wurde 1945 geboren und ist damit drei Jahre jünger als der amtierende US-Präsident Joe Biden. Gerechnet wird damit, dass am 2. Oktober Amtsinhaber Bolsonaro und der Kandidat der Arbeiterpartei als Bestplatzierte aus der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hervorgehen und sich dann im 2. Wahlgang voraussichtlich am 30. Oktober gegenüberstehen werden. 

Die Amtsdauer der brasilianischen Präsidenten beträgt vier Jahre, die durch eine Wiederwahl um maximal weitere vier Jahre verlängert werden kann. Die Beschränkung auf zwei Amtszeiten gilt jedoch nicht, wenn die dritte Wiederwahl nicht aus dem Amt heraus erfolgt. In derzeitigen Wahlumfragen führt Lula da Silva vor Bolsonaro.

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